Einfach eben den Hund abtrocknen – oder die
Chance auf Achtsamkeit im Alltag
Achtsamkeit im Alltag ist eine Chance und eine Gelegenheit sich selbst und seinem Hund etwas Gutes zu tun.
Wir alle haben viel zu tun. Das ist klar!
Viele von uns – und vielleicht auch du, haben manchmal das Gefühl, dass der Tag mehr Aufgaben für dich bereit hält als du erfüllen kannst. Wenn wir in dieser Stimmung sind, neigen wir Menschen dazu ungeduldig mit uns selbst zu werden. In dieser Stimmung werden wir auch unseren Hunden gegenüber oft ungeduldig. Und wenn wir ehrlich sind, manchmal auch unfair. Hunde reagieren sehr fein und eben auch sehr ehrlich auf unsere Stimmung. Sie nehmen unsere Anspannung wahr – und sie nehmen sie ernst! Genau so reagieren sie sofort darauf, wenn wir ruhiger und entspannter werden.
Hast du Lust eine Alltagssituation zu einem schönen
Erlebnis für dich und deinen Hund zu verändern?
Den Hund abtrocknen gehört zu diesen genial geeigneten Möglichkeiten.
Ich höre von Hundehaltern immer wieder, dass der Hund das Abtrocknen nicht mag, dass sie schon lange daran trainieren und er müsse doch bloß still halten. Außerdem würde es sie auch nerven, dass der Hund sich schüttelt bevor er abgetrocknet ist. Und manchmal, da würde er sogar zappeln oder knurren wenn der Mensch die Pfoten zum Abtrocknen hoch hebt.
Wenn ich die ganze Sache dann einmal mit etwas Abstand betrachte, dann nehme ich folgendes wahr. Der Hund kommt vom Spaziergang nach Hause und freut sich auf sein Futter. Der Mensch ist mehr oder weniger genervt, weil er schon wieder im Regen spazieren war. Die eigenen Klamotten sind nass. Und der Hund ist ebenfalls nass. Der Mensch ermahnt den Hund mit den Worten NICHT SCHÜTTELN und prompt schüttelt der Hund sich und verteilt ein Sprenkelmuster über Boden und Wände. Der Mensch schnappt sich das Handtuch und fängt an den Hund trocken zu rubbeln.
Das geht auch anders.
Wie wäre folgender Gedanke.
Stell dir vor was du erleben möchtest – Schritt für Schritt
Du warst mit deinem Hund im Regen spazieren. Ihr hattet eine gute Zeit draußen. Jetzt seid ihr beide daran interessiert es euch in der gemütlichen Wohnung bequem zu machen. Raus aus den nassen Klamotten und dann vielleicht in Ruhe eine Tasse Tee trinken bevor ihr die nächste Aufgabe angeht.
Du bittest deinen Hund zu warten und dann nimmst du das bereit gelegte Handtuch und streichelst damit sanft einen Bereich trocken, bei dem deinem Hund das richtig gut gefällt.
Du bittest deinen Hund einfach stehen zu bleiben und beginnst den Körper so abzutrocknen, dass du mit dem Hund in freundlichem Kontakt bist. Achte einmal darauf, was die Einwirkung deines Handtuchs mit dem Rücken deines Hundes macht. Ist das wohltuend, so dass er einfach stehen bleiben kann, oder tust du eventuell versehentlich etwas, dass ihm Schmerzen oder Unbehagen bereitet? Gib euch einfach die Gelegenheit das Abtrocknen als Streicheleinheit zu zelebrieren. So wie der Hund und du es als angenehm erleben können.
Und wenn du dann die erste Pfote abtrocknen möchtest, dann gib deinem Hund die Gelegenheit mit zu bekommen was du von ihm erwartest. Wenn dein Hund steht und du möchtest die linke Vorderpfote abtrocknen, so hilf ihm durch sanfte Berührung dabei, dass er sein Gewicht eher auf die anderen drei Beine verteilt. Dann nimmst du die Pfote sanft zum Abtrocknen hoch in dem du das Bild im Kopf hast, das du genau diese Pfote jetzt anhebst um sie abzutrocknen. Und dann setzt du die Pfote wieder ab. So machst du das Pfote für Pfote. Wenn dein Hund sich darauf einstellen kann, welche Pfote du hochheben und wann du diese wieder absetzen möchtest, dann kann er mit helfen. Dann macht ihr das in Achtsamkeit und Wertschätzung miteinander.
Auf diese Art und Weise kann das Abtrocknen zur
Qualitätszeit werden.
Schöner Nebeneffekt:
Es geht mit mehr Freude und Leichtigkeit für alle Beteiligten.
Wie fühlt sich das an?
Was macht das mit dir?
Wenn du magst, dann probier das doch einfach einmal.
Unser persönliches Ritual:
Ich beende unser Abtrockenritual damit, dass ich das
Handtuch wie einen Schirm über meine Hündin halte.
Dann sage ich SCHÜTTELN und
sie schüttelt sich so, dass alles an Flugtropfen im Handtuch landet.
Wir haben das für uns so ritualisiert, dass es ihr
dadurch leicht fällt mit dem Schütteln so lange zu warten
bis es für uns beide von Vorteil ist 😉
Wir haben da wirklich einen festen Ablauf.
Sie bekommt ein STEH bis ich das Handtuch entfaltet habe.
Dann sage ich KOMM ABTROCKNEN und sie kommt auf das Handtuch zu. Ich darf es über sie breiten und dann streichele ich ihr zuerst den Kopf und das Gesicht trocken.
Dann folgt der Körper und dann die Beine. Durch die Gewichtsverlagerung bevor ich die Pfoten anhebe hat sie immer die Gelegenheit sich gut auszubalancieren und dadurch kann sie einfach entspannt stehen bleiben.
Ich bin gespannt wie du das Abtrocknen deines Hundes in
Achtsamkeit erlebst.
Ich freue mich, wenn du mir davon berichtest!
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Ich habe im Moment genau die Situation mit meiner Pflegehündin. Pfoten abtrocknen war nicht möglich weil sie nicht ruhig stehen bleibt.
Also habe ich sie erstmal gebeten, zu mir zu kommen und sie informiert, dass ihre Pfoten trocken sein müssen, wenn sie in das Wohnzimmer möchte. Die Türe zum Wohnzimmer habe ich vorher schon geschlossen. Nachdem sie nicht ruhig steht, machen wir nun das Pfotenritual im Liegen und das funktioniert sehr gut. Sie weiß, dass die Türe zum Wohnzimmer von mir geöffnet wird, wenn ihre Pfoten sauber sind. Wenn sie im Garten war, bitte ich sie, mir ihre Pfoten zu zeigen und das funktioniert nun auch im Stehen – und auf geht die Türe😊
Danke, dass du da mit uns teilst, Klaudia!
So schön, wie ihr das miteinander gelöst habt!
Heiter weiter,
Tina