Dein Hund nervt dich!
Manchmal gehen uns die Dinge, die unsere Hunde tun, einfach extrem auf den Wecker! Ein Paradebeispiel dafür habe ich gerade heute erlebt.
Wenn der Hund ein Ritual hat, welches dich nervt
Vorhin saß ich als Teilnehmerin in der Live-Veanstaltung einer Online-Weiterbildung. Darin ging es inhaltlich in keinster Weise um Hunde. Dennoch habe ich dort den Impuls bekommen, dir genau das hier aufzuschreiben. Es ist so herrlich aus dem Leben gegriffen.
Fallbeispiel Postbote
Wir sitzen im Live-Call beieinander und die Veranstalterin erklärt gerade ganz entspannt und deutlich fachlich versiert einen Zusammenhang. In dem Moment fängt ihr Hund an, ganz leise zu wuffen. Die Reaktion der Menschin möchte ich dir so beschreiben. Sie sieht sich hecktisch nach ihrem Hund um, um heraus zu finden, wo er sich gerade befindet. Sie gibt ihrem Hund die Anweisung, dass er still sein soll. Besonders spannend: Ihre Stimme und ihre Körperhaltung, sowie ihre Körperspannung ändern sich und stehen im krassen Gegensatz zu allem, wie sich sich vorher in der Live-Veranstaltung gezeigt hat. Uns teilte sie mit: „Der Postbote kommt. Damit haben wir hier so ein kleines Drama.“ Um sich im Anschluss wieder dem Hund zuzuwenden, und ihm mit hörbar gestresster Stimme zu sagen: „Hör auf zu bellen, der tut dir doch nichts!“ Ihr ist deutlich anzusehen, wie unangenehm ihr die Situation ist. Wenige Augenblicke nach dieser Situation, ist sie wieder genau so professionell, souverän und humorvoll, wie vor dem Wuffen des Hundes. Ihr Körper ist wieder viel weicher und entspannter. So spannend!
„Wo Drama gesehen wird, ist noch keine Neugier auf eine Lösung.“
Tina Hillebrand

Drama oder Neugier auf Lösungen?
Wenn du es Drama nennst, egal ob klein oder groß, dann heftest du der Situation ein ganz bestimmtes Etikett an. Wenn du gerade dabei bist eine möglichst spannende Geschichte mit vielen dramatischen Wendungen zu schreiben; eine in der die Heldin der Geschichte sich immer wieder als Opfer der Umstände sieht und dann von einem Helden in der letzten Sekunde gerettet wird, in so einer Situation ist das Stilmittel des Dramas super!
Doch welche Geschichte des Lebens möchtest du mit deinem Hund schreiben? Möchtest du, dass das Drama bleibt und du dich jeden Tag aufs Neue, hilflos über ein Ritual ärgerst und dabei das Gefühl hast, der Situation ausgeliefert zu sein? Oder bist du neugierig auf mögliche Lösungen?
Vor der Lösung kommt die Neugier
Wenn dich eine Situation bisher immer wieder geärgert hat, dann hast auch du gewisse Routinen entwickelt in dieser Situation zu reagieren. Deine Gedanken und Körperreaktionen auf diese, für dich unangenehme Situation, ist immer wieder ähnlich. Wenn dieses Verhalten funktionieren würde, hätte sich ja schon längst etwas geändert. Du zeigst immer wieder eine sehr ähnliche Reaktion auf einen sehr ähnlichen Reiz. Wenn du dich jeden Tag aufs neue anspannst und deinen Hund über deinen steigenden Stresslevel informierst, wenn er dir Bescheid sagt, dass der Postbote kommt. Wenn du dich jeden Tag aufs neue erst dann wieder entspannst und wieder ganz normal mit deinem Hund sprichst, wenn der Postbote sich entfernt hat. Welche unfreiwillige Botschaft könntest du deinem Hund damit versehentlich jeden Tag aufs neue geben? Und wenn es dich wirklich nervt, auch noch mit immer weiter steigender Intensität?
Für eine solche Frage braucht es Neugier. Erst durch NEU-Gier, können wir neue Aspekte der Situation erkennen. Oder um es mit Mr.Spock zu sagen: „Faszinierend“ Diese Haltung von Neugier lässt uns aus alten Mustern heraus kommen. Und das lohnt sich in jedem Fall, denn wenn das alte gemeinsame Verhaltensmuster befriedigend funktionieren würde, dann hättest du ja gar kein Drama.
Drama oder Achtsamkeit
Noch bevor wir den Lösungsweg sehen, lohnt sich die achtsame Betrachtung der Situation. Damit meine ich: so weit wie irgend möglich frei von Bewertung und klar beschreibend. Schon allein mit dieser Entscheidung, schaffen wir es für den Moment das Drama bewusst zu verlassen.
Womit habe ich es hier zu tun?
Wenn wir die Situation alleine aus den bisherigen Erinnerungen beschreiben wollen, fällt es den meisten Menschen schwer, die Situation neutral zu betrachten. Das ist verständlich, sind doch die Erinnerungen an diese Situationen mit Gefühlen verbunden. Manchmal hilft es, wenn wir uns und den Hund in dieser Situation filmen und dann in aller Ruhe betrachten können wer was macht. Es ist wirklich spannend was uns dabei auf einmal auffällt. Wir können die Aufzeichnung stoppen, mehrfach betrachten, vielleicht sogar in Zeitlupe ansehen. Wir können beim Betrachten des Videos unseren Beobachtungsschwerpunkt mal auf uns selbst, mal auf den Hund lenken. Und auf einmal zeigen sich Details und Muster, die uns vorher entgangen sind.

Erst sortieren, dann was ändern
Bevor wir etwas ändern können, dürfen wir erst einmal friedlich einsortieren. Wie läuft diese Situation Schritt für Schritt ab? Schon durch das Sortieren können wir viel erkennen.
Wichtigstes Voraussetzung: Neugier
Mit etwas Übung kannst du diesen Prozess im Kopf durchlaufen, am Anfang ist es wesentlich leichter, wenn du das schriftlich machst. Beschreibe was du siehst, ohne zu bewerten was du siehst.
Fragestellung: Was kann ich beobachten?
Zum Beispiel: Mein Hund liegt im Korb und schläft. Dann geht der Kopf hoch und er ist wach. Hund schaut mich an, schaut zur Tür. Schaut wieder mich an und wufft drei mal hintereinander leise mit geschlossenem Maul. Hört auf zu wuffen, hat den Kopf noch oben. Ist dabei ganz still und schaut wieder mich an und dann wieder zur Tür….
Neugieriges Betrachten
Fragen, die dir weiterhelfen ins Betrachten zu kommen:
- Was genau macht der Hund?
- Was genau mache ich?
Intention setzen und neue Lösungswege finden
Schritt 1: Setze deine Intention mit der folgenden Frage an dich selbst.
Was will ich erleben und wie will ich mich dabei fühlen?
Das ist auch hier wieder die zentrale Frage. Für deinen Verstand und für deine Gefühlsebene. Im Drama schwimmen die meisten Menschen, vollkommen unbewusst, auf den Wellen der Emotionen mit. Doch beim bewussten Setzen der Intention, malst du dir bewusst aus, was du erleben möchtest. Dabei versetzt du dich aktiv in dein Lieblingsgefühl für diese Situation.

Die Route wird neu berechnet
Erst brauchst du eine Vorstellung davon, was du in dieser Situation erleben möchtest und wie du dich dabei fühlen willst. Dann kannst du die Schritte finden, die dich auch dorthin bringen wo du hin willst. Dazu gehört dann auch, dass du deinen Hund in diesen Prozess mit einbeziehen kannst. Ihr könnt gemeinsam den neuen Weg gehen. Schritt für Schritt, passend für das neue Ziel.
Das Setzten der Intention gleicht der Adresseingabe in das Navi. Dem Navi ist es egal ob du versehentlich oder absichtlich eine ganz andere Adressen eingibst als deine gewünschte Zieladresse. Das Navi akzeptiert deine Zieleingabe und berechnet die Route. Hast du schon Erfahrungen damit gemacht, wie groß der Unterschied ist, wenn du eine bewusste Intention setzt? Immer wieder faszinierend.
Mit deinem Hund gemeinsam eine Lösung finden
- In welchen Alltagsthemen wünscht du dir einen Weg aus dem Drama in die Lösung?
- Welche Fragen hast du im Kopf, wenn du an deinen Hund denkst?
- Was wünschst du dir und deinem Hund?
Ich helfe dir in der 1:1-Beratung per Zoom
Gemeinsam mit deinem Hund finden wir Lösungen bei allen Fragen rund um Gesundheit, Ernährung und das gemeinsame Leben von dir und deinem Hund. Getreu meinem Praxismotto: Mit Tieren gemeinsam eine Lösung finden.
Weiterführendes zum Thema:
Blogbeiträge:
Onlinekurse:
- Kurzworkshop: Wie sag ich’s meinem Hund?
- Achtsamkeitskurs
Kundenstimme zum Achtsamkeitskurs
Liebe Tina!
Ich habe Deinen Achtsamkeitskurs mit Freude erlebt und trotz oder vielleicht auch gerade wegen der für mich sehr emotionalen Zeit, war die Art, wie Du den Kurs aufgebaut hast perfekt. Die kleinen Schritte konnte ich annehmen und umsetzen und sie haben mir sehr geholfen, mich immer wieder zu Erden und meinen Frieden zu finden.
Ich rufe sie immer wieder ab und sie sind alle 8 fest verankert in meinem Kopf. Darauf baue ich weiter auf 😀
Danke dafür und Deine so wohltuende Art!
Nun starte ich in ein achtsames Jahr und freue mich darauf.