Coole Tipps für heiße Tage – so kommt ihr gut durch die Hundstage.
Wie Hunde die Körpertemperatur regulieren können.
Hunde können bekanntermaßen nicht über die Haut des Körpers schwitzen. Beim Körperschwitzen wie wir es zum Beispiel von Mensch und Pferd kennen, dient das Verdunsten den Schweißes auf der Haut zu einer Kühlung der Körpertemperatur.
Hecheln und Verdunstungskälte
Hund können durch das Hecheln über die Zunge das Phänomen der Verdunstungskälte nutzen, jedoch ist die Oberfläche der Zunge natürlich wesentlich kleiner als die Hautoberfläche bei Körperschwitzern. Dazu kommt, dass für das Hecheln zusätzliche Muskelkontraktionen gebraucht werden.
Sprich: die Aktivität des Hechelns ist ein aktiver Prozess, geschwitzt werden kann auch im Schlaf.
Wer viel hechelt, verdunstet viel Flüssigkeit.
Frisches Trinkwasser in Näpfen aus denen der Hund richtig gern trinkt sollte eh immer zur Verfügung stehen.
Wenn dein Hund eher wenig trinkt, dann achte darauf, dass er besonders suppiges Futter bekommt. Besonders bevor der Hund Gassi geht, bitte noch mal wässern! Wenn dein Hund nicht so gern trinkt, dann biete ihm etwas besonders schmackhaftes zu trinken an. Leberwurstwasser (mit einer Leberwurst die er mag und verträgt) ist eine Möglichkeit. Oder du lässt ein paar Happen Fleisch im Futternapf schwimmen. Auch das motiviert einige Hunde sehr neben den Fleischstücken auch das aromatisierte Wasser auf zu nehmen.
Die Pfoten sind der einzige Körperteil mit dem ein Hund schwitzen kann.
Manche Hunde hinterlassen regelrecht feuchte Fußspuren, bei anderen Hunden ist dies selbst in größer Hitze nicht zu beobachten. Was die Pfoten aber auf jeden Fall können, ist Wärme an kühlere Bodengründe wie kalte Fliesen, Kellerböden, kaltes Wasser bei Pfotenkontakt in flachen Bächen etc. ableiten. Ähnlich wie bei uns Menschen das Kühlen der Füße bereits einen Kühlenden Effekt hat.
Zarte Pfote brauchen Rücksicht
Es ist einfach freundlich an heißen Tagen darauf zu achten, dass unsere Hunde sich keinesfalls die Pfoten verbrennen. Denn das ist sowohl schmerzhaft als auch unnötig!
Wenn Hunde die freie Wahl haben in welchem Tempo sie über kurze heiße Wegstrecken laufen, dann gibt es in aller Regel auch kein Problem. Vielleicht erinnerst du dich noch, wie du an heißen Sommertagen am Strand mit großen Sprüngen so schnell wie möglich von Schattenfleck zu Schattenfleck gesprintet bist. Dazu hast du ganz selbstverständlich auch den Schatten fremder Sonnenschirme genutzt. Einfach weil du dir sonst die Füße verbrannt hättest. So hattest du die Möglichkeit trotz des brüllend heißen Sandes mit heilen Füßen am Meer anzukommen.
Jetzt stell dir einmal vor, du hättest die gleiche Strecke langsam gehend, ohne Ausweichmöglichkeiten über den heißen Sand gehen müssen. An der Hand eines Menschen, der Schuhe mir festen Sohlen trägt und deine Bedrängnis schlichtweg nicht wahr nimmt. Dieser Mensch würde dich vielleicht sogar noch rügen, wenn du versuchst ihn zum Schatten zu ziehen.
Ein ganz ähnliches Verhalten können wir bei Menschen beobachten die mit ihren Hunden auf heißen Bürgersteigen und sich bereits wegen der Hitze verformenden Asphalts unterwegs sind. Die Hund trippeln an der der Leine so gut sie können mit, versuchen aber bei jeder Gelegenheit auf andere Untergründe auszuweichen. Besonders brenzlig wird es für die Hunde dann, wenn die Menschen stehen bleiben um sich zu unterhalten und der Hund auch dabei nicht auf den Rasenstreifen auf der Seite ausweichen darf.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es den meisten Hundehaltern die sich so verhalten einfach nicht bewusst ist WIE HEIß es BARFUß AUF ASPHALT ist. Menschen die selbst häufig barfuß gehen ist das Gefühl an den Händen einfach vertrauter. Sprich, sie können auf eine Erfahrung zurück greifen.
Praxistest:
Stell dich für 20 Sekunden barfuß auf die sonnen-heißen Gehwegplatten und frag dich ob du dort noch weitere 2 – 3 Minuten entspannt stehen könntest ohne, dass es dir an den Füßen weh tut.
Solltest du bereits nach wenigen Sekunden dort weg wollen – einfach weil es schmerzhaft heiß für deine Füße ist, dann fühlt sich das für deinen Hund ganz ähnlich an.
Vorhandene Untergründe nutzen und dabei Hand in Hand mit Mutter Natur gehen
Wenn du unterwegs bist, dann nutze so gut wie möglich angenehme Untergründe. Ein sonnenbeschienener Grünstreifen ist einfach weniger heiß als sonnenbeschienene Steine 😉
Ein Fußbad
im schattigen Waldbach
ist natürlich ein
besonderes Vergnügen.
Spärlich behaarte Hundebäuche nutzen
Pause an Schattenstellen auf saftigen Wiesen unter Bäumen machen.
Gerade Welpen und Junghunde mit ihren meist noch spärlich behaarten Bäuchen können sich dort etwas abkühlen. Sobald ihr Bauch das saftige Gras berührt, leitet die Bauchhaut einen Teil der Wärme an den Untergrund ab.
Genau so schnell nehmen sie auch die Wärme von Untergründen auf. Die Abstrahlung heißer Gehwege zum Beispiel wirkt intensiver. Wenig behaarte Hundebäuche sind einfach schlecht isoliert.
Durch genau diesen Effekt bekommen Welpen und Junghunde im Winter so leicht eine Blasenentzündung. Diesen Effekt können wir uns jetzt zu nutze machen!
Im Garten lassen sich natürliche Untergründe noch viel leichter nutzen.
Wiese seltener mähen:
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so verbrennt sie auch bei höheren Temperaturen viel später
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die etwas höheren Pflanzen halten die Feuchtigkeit besser und überleben den Sommer sehr viel häufiger
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im Schatten liegende Areale immer mal wieder kurz mit feinem Strahl und vielen Tropfen gießen, so ist das Klima im Umfeld dieser Fläche durch die Verdunstung angenehmer und der Hund kann sich ins kühle Gras legen und einen Teil seiner Körperwärme an den kühleren Untergrund abgeben.
Liegekuhlen aus Erde feucht halten
Viele Hunde scharren sich gerne geschützte Liegekuhlen unter Büschen. Dort bleibt die Erde durch die Pflanze länger feucht und kühl.
Diese Kuhlen mit Hilfe einer Gießkanne mit feinem Gießaufsatz anfeuchten lohnt sich.
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Die Pflanze bleibt vitaler
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sie hält durch die zusätzliche Flüssigkeit den Bereich unter sich per Verdunstung kühler
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das Erdreich bleibt feucht und kühl und der Hund kann dort im Liegen seinen Bauch kühlen und dadurch auch im Schlaf seine Körpertemperatur senken
Tipps und Tricks für die Wohnung
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Handtuch nass machen und auswringen, wenige Minuten in den Kühlschrank legen, auf kühlen Fliesen oder PVC-Boden als kühlende Unterlage anbieten.
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Wenn dein Hund gern und viel in einer Gitterbox ruht, dann kannst du einen oder mehrere gefrorene Kühlakkus in ein feuchtes Küchenhandtuch einschlagen und nebeneinander AUF DAS GITTER der Hundebox legen. Dann fällt kühle Luft nach unten. Das ist natürlich nur ein Angebot und der Hund kann die Box jederzeit verlassen.
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Für kleinere Hunde kannst du auch ein Fußbad in einer flachen Kunststoffwanne anbieten. Bewährt haben sich dafür Katzenklos mit nach innen gebogenem Rand und die Unterschalen von Kaninchenkäfigen. Auch wenn diese nicht zur Kaninchenhaltung geeignet sind tun sie doch in diesem Fall einen guten Dienst 😉
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Ob das für euch passt variiert von Hund zu Hund und Wohnungseinrichtung zu Wohnungseinrichtung sehr 😉
Kühlende Lebensmittel
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Wenn dein Hund Milchprodukte mag und verträgt, dann gib einen Schluck Kefir in eine Schüssel mit Wasser. Viele Hunde lieben den Geschmack. Trinken so eine zusätzliche Portion und der Kefir wirkt erfahrungsgemäß angenehm kühlen auf viele Hunde
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Biete deinem Hund leicht gekühlte Wassermelone oder Gurke an (wenn er sie mag und verträgt) Wassermelone enthält genau so wie Gurke sehr viel zellgebundenes Wasser und bringt gleichzeitig Wasser und Abkühlung in den Hund
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Wenn dein Hund gerne Beeren nascht, dann kannst du ihm leicht gekühlte Heidelbeeren als Leckerchen geben. Geht natürlich auch mit allen anderen Beeren die dein Hund mag und verträgt. Lecker, gesund und erfrischend in einem 😉
In der Ruhe liegt die Kraft
Und natürlich ist Schlafen bei dem Wetter eine super Idee. Kurze Möglichkeiten zum Lösen reichen über Tag vollkommen. Und wenn Hund und Mensch dann in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden noch Lust auf eine Runde haben, dann ist das prima. Wenn nicht, dann nicht 😉
Wenn du noch weitere coole Tipps für heiße Tage hast, dann teile sich doch mit uns in den Kommentaren!
Heiter weiter und allezeit kühlen Kopf bewahren!
Bei uns gibts an heissen Tagen kühle Suppe* zum Frühstück. Zum normalen Futter (Hirse, gewolftes Fleisch, kräuter) mische ich soviel kühles Wasser, dass eine Suppe entsteht. Das mögen beide sehr gern. Auf die Weise nehmen sie mehr Wasser auf, als sie sonst trinken würden.
Kalte Unterlagen mögen beide nicht. Aber ich habe immer nasse Küchentücher im Kühlschrank, die leg ich ihnen einen Moment um, wenn wir von draussen reinkommen.
Im Winter, wenn es richtig kalt ist, ab minus 10 Grad, gibt es warme Suppe – Dasselbe Rezept wie oben, nur mit heissem Wasser.
es gibt Kühlmatten, also Kühlpads in groß, die man aber nicht erst im Kühlschrank vorkühlen muß. Die sind super, da muß man eher aufpassen daß es nicht z u kühl wird.
Auch ein leckeres Eis mag unser Hund gerne. Dafür entweder einen Kong oder einen hohlen, aufgeschnittenen Gummiball mit einer Masse aus Quark oder Joghurt, mit etwas Wasser verdünnt und mit Leberwurst und in Mini-Stückchen geschnittenes Obst „verfeinert“ für einige Stunden ins Eisfach geben. Eine leckere Abkühlung und gleichzeitig eine schöne Sommerbeschäftigung im Garten. Die Geschmacksrichtung kann beliebig verändert werden.