Eine Möwe spricht über Menschen und Freiheit
Eine Sprache – Tierkommunikation in Wort und Bild
Der folgende Text ist 2008 entstanden.
Meiner Meinung nach ist er von zeitloser Qualität und weiterhin lesenswert.
Gespräch zwischen einer Möwe und mir aus dem Jahr 2008
Tina: Hallo, ich bin Tina. Darf ich mit dir sprechen?
Möwe: Ja, komische Art der Gedankentaktung. Woher kennst du mich?
Tina: Meike hat vor einiger Zeit ein Bild von dir gemacht. Meike und ich machen gerade ein gemeinsames Projekt. Sie fotografiert Tiere und ich frage sie ob sie sich mit uns unterhalten möchten um die Möglichkeit zu haben den Menschen in schriftlicher Form eine Botschaft zukommen zu lassen.
Siehst du das Foto durch meine Augen?
Möwe: Ja, bin ich dann wohl. Hätte mich so nicht erkannt, fühle mich in mir anders an als ich außen aussehe.
Wie ist das mit der Botschaft gemeint?
Tina: Ich schreibe das auf was du möchtest, damit es in Kombination mit deinem Foto gedruckt wird. Wir werden einen Kalender herausgeben, den sich die Menschen an die Wand hängen…
Möwe: Ihr macht so viele unnötige Sachen mit Papier. Ihr produziert so viel Müll, liegt überall rum. Die Meere sind auch voll von dem Zeug. Aber wenn euch ein Möwenschiss auf den Kopf trifft, beschwert ihr euch über den Dreck den wir machen.
Tina: Ist es aus deiner Sicht unnötig was Meike und ich mit Papier machen wollen?
Möwe: Ich finde die ganze Produktionsmasche ziemlich peng, irgendwie seid ihr wohl alle mit Schwung vor die Scheibe gesaust.
Warum lebt ihr nicht einfach. Keine mir bekannte Spezies hat sich so weit von sich selbst entfernt wie ihr. Ihr verhungert im Wald voller Früchte und verdurstet im Regen. Hinterlasst Müll, Dreck und Gestank und sprecht von Fortschritt.
Ich mag Menschen nicht sonderlich. Nutze ihr Angewohnheiten und vermeintlichen Müll zur Verfügung zu stellen.
Wenn ihr mein Foto abdrucken wollt – bitteschön. Welche Botschaft kam schon an? Ich halte nicht viel von Menschen. Wie wäre es mit:
Freiheit, von Menschen als Wort oft benutzt
doch selten gelebt.
Kannst den Rest den ich gesagt hab’ auch gern veröffentlichen, wenn’s jemanden interessiert.
So long, bin im Aufwind nach Westen und mach mein Ding.
Das ist ja krass! Ich dachte immer, Tiere seien den Menschen stets liebevoll zugewandt. Die hat ihre Meinung gesagt, und ich kann sie sogar verstehen. Menschen zu mögen muss nicht immer leicht sein, besonders, wenn man mit negativen Dingen zu tun bekommt und damit leben muss wie Müll und Dreck im Meer. „Ich mach mein Ding!“ … und lass mich davon nicht abbringen. Ich lebe einfach mein Leben. Gefällt mir.