Das Leben ist kein Wettbewerb im Aushalten
Du darfst dir Unterstützung holen bevor alles zusammenkracht!
Selber Lösungen finden wollen ist großartig!
Ich mag es sehr, wenn sich Menschen trauen mit ihren Tieren gemeinsam in Lösungen zu denken. Dennoch kommt jeder Mensch im Laufe des Lebens immer wieder in Situationen, in denen ein weiterer Blickpunkt die rettende Idee sein kann.
Manchmal hilft schon eine ganz neue Frage, machmal braucht es auch mehr. Schon allein die Entscheidung „Ich muss das nicht alleine schaffen, ich darf nach Hilfe fragen!“ bringt Erleichterung!
Probleme sind Lösungen in Arbeitskleidung
Schon allein dieser Gedanke öffnet neue Denkmöglichkeiten
Typische Alltagssituation die Menschen gerne viel zu lange aushalten:
- Ich bin morgens so schrecklich müde, dass ich kaum aufstehen kann.
- Meine Arbeit macht mir gar keine Freude mehr, ich gehe nur hin weil ich zu erschöpft bin über eine Alternative nach zu denken.
- Mein Hund hat immer wieder Durchfall, mit Schonkost gehts, aber sobald wir wieder normal füttern geht es von vorne los.
- Mein Hund hat sich seit dem Umzug so stark verändert, es belastet mich dass er so unglücklich wirkt, aber ich weiß nicht was ich tun kann.
- Wir haben so viel Zeit in dieses gemeinsame Hobby (Dog-Dancing, Tricktraining, Mantrailing, ZOS, Besuchshundetraining etc.) gesteckt, doch weder mein Hund noch ich gehen gerne dorthin. Ich für meinen Teil freu mich total, wenn es ausfällt. Ich weiß gar nicht warum wir das noch weiter machen.
- Ich merke zwar, dass mein Hund im Alter immer schlechter läuft, aber noch brauchen wir keine Unterstützung. Wenn ich sehe, dass es gar nicht mehr geht, dann frage ich mal bei meinem Tierarzt wegen Schmerzmitteln.
- Ich weiß, dass mein Hund mit seinen 14 Jahren auf das Ende seines Lebens zugeht. Ich mag mich aber so wenig damit beschäftigen, dass ich gar nicht so genau weiß wie ich meinen Hund beim Sterben begleiten könnte. Ich versuche lieber den Gedanken zu verdängen.
Vielleicht kommt dir der ein oder andere Punkt bekannt vor. Und wenn nicht bei dir selbst, vielleicht kennst du irgendjemanden, der belastende Situationen viel zu lange aushält bevor er sich traut nach Hilfe zu fragen 😉
Was würdest du deiner besten Freundin in so einer Situation raten?
Du würdest deiner Freunde vermutlich ermuntern all das zu tun, was sie braucht um sich ein bisschen zu erholen. Du wünscht ihr, dass sie die Kraft schöpfen kann überhaupt an eine mögliche Lösung denken zu können. Und vermutlich würdest du sie von Herzen gern dabei unterstützen, dass ihr Leben wieder schöner wird. So freundlich darfst du auch mit dir selbst sein.
Mein Tipp in solchen Situationen
Wenn es sich blöd anfühlt, erst mal innehalten
Das ist ein bisschen wie beim Autofahren 😉, wenn wir uns verfahren haben, dann ist es eine gute Idee einen Platz zum Anhalten zu nutzen. So können wir in aller Ruhe entscheiden wie wir weiter vorgehen wollen.
- Für den einen ist das der richtige Zeitpunkt um das Navi anzustellen.
- Ein anderer wirft einen Blick in die Straßenkarte.
- Wieder ein anderer versucht sich an eine frühere Fahrt in dieser Gegend zu erinnern und sich daran so zu orientieren, dass er wieder weiß wie er weiter fahren wird um ans Ziel zu gelangen.
- Manche Menschen fragen auch andere Menschen nach dem Weg.
- Ich bin in auch schon per Telefon an einen markanten Punkt geleitet worden. Dort habe ich mich dann von einer Freundin einsammeln lassen die von dort aus vorgefahren ist, bis wir gemeinsam am Ziel angekommen sind. Den Heimweg habe ich dann später ganz einfach gefunden.
Es gibt viele Möglichkeiten ans Ziel zu kommen. Je schneller wir bemerken, dass wir vom gewünschten Weg abgekommen sind, desto schneller können wir kurz inne halten und uns neu orientieren. Wenn wir merken, dass wir für diese Neuorientierung Hilfe brauchen, dann ist das eine ausgesprochen segensreiche Erkenntnis.
Im Zweifel erst mal Ausatmen
Sobald ich merke, dass ich mich verkrampfe, möchte ich eine Möglichkeit finden wieder locker lassen zu können.
In dem Moment in dem wir in Spannungssituationen ganz bewusst kräftig ausatmen, ermöglichen wir uns die Chance auf Entspannung. Je tiefer du ausgeatmet hast und je mehr alte / verbrauchte Luft du damit los geworden bist, um so mehr frische sauerstoffreiche Luft strömt beim nächsten Einatmen in deine Lungen. Das Ausatmen ist so effektiv, dass ich ihm in meinem Achtsamkeitskurs* eine ganze Phase gewidmet habe. Spoileralarm, bewusstes Ausatmen in angespannten Situationen kann dein Leben verändern! Mir persönlich ist das so gegangen und seither stelle ich diese Technik zur Verfügung um die Erfahrung vielen Menschen zu ermöglichen. Ob du sie dauerhaft in deinem Alltag nutzen magst findest du durch Ausprobieren heraus.
*Alle Infos zu Achtsamkeit im Alltag findest du hier (KLICK)
Was willst du erleben?
Wenn du merkst, dass du gerade mit Aushalten beschäftigt bist und du es schafft kurz inne zu halten, dann hast du so viele Grund stolz auf dich zu sein. Das ist eine perfekte Gelegenheit dir selbst auf die Schulter zu klopfen.
Dadurch, dass du geschafft hast inne zu halten, kannst du dir jetzt eine mutige Frage stellen. „Was will ich erleben?“
Wenn du an das Autofahrbeispiel denkst. Stell dir vor, du hast dich verfahren. Du hältst an und du stellst dir selbst die Frage: Was will ich erleben? Vermutlich möchtest du sicher und entspannt den Weg finden und gesund und munter am Ziel ankommen. Vielleicht ist dir etwas anderes wichtiger.
Was brauchst du?
Wir bleiben noch einen Moment bei meinem Fahrbeispiel. Vielleicht ist dein Stresspegel auch auf einem so hohen Level, dass du zwar schaffst an zu halten aber danach nicht weißt was du tun sollst. Dann ist es eine gute Idee dich selbst zu fragen: „Hey was brauche ich gerade?“ Und irgendetwas wird dir in den Kopf schießen. Wenn du denkst „Ich möchte einfach in den Arm“ dann ist es vielleicht eine richtig gute Idee die passende Freundin an zurufen und der genau das zu sagen. Du hast herausgefundene was du brauchst. Ein kurzes Telefonat mit der passenden Freundin kann dein Bedürfnis nach Nähe und der Erfahrung Halt zu bekommen so weit erfüllen, dass du die nächsten Schritte wieder sehen kannst.
Durch die Unterstützung kannst du wieder klarer einsortieren was dir gerade wichtig ist. Du kannst deine Prioritäten neu setzen. Und entweder du setzt die Fahrt dann fort, oder du erkennst, dass es jetzt eine wesentlich bessere Idee ist um zu kehren und ein neues Fahrtziel an zu peilen.
Aus dem Krampf in die Lösung
Aushalten ist Verkrampfung. Was brauchst du, dass sich der Muskel wieder entspannen kann? Und ja, manchmal haben Lösungen auch was mit Loslassen zu tun 😘
Drei hilfreiche Fragen an dich selbst
- Was will ich erleben und wie will ich mich dabei fühlen?
- Was brauche ich um das heraus zu finden?
- Wer kann mir dabei helfen?
Diese Fragen helfen sehr beim Sortieren! Manchmal helfen sie uns so sehr, dass wir komplett aus uns heraus die nächsten Schritte sehen und sicher gehen können. Manchmal finden wir durch diese Fragen heraus, dass wir und ganz dringend einen Menschen wünschen, der uns liebevoll beim Sortieren hilft.
Du darfst dir Unterstützung holen
Vom Aushalten wird in den seltensten Fällen etwas besser. Ich bin davon überzeugt, dass es immer mehrere Lösungen gibt. Es kann eine ausgesprochen gute Idee sein, ein Problem mit einem Menschen zu besprechen, der ganz anders denkt als du selbst. Das erhöht die Chance, dass du neue Impulse und Lösungsgedanken bekommst.
Mit Tieren gemeinsam in Lösungen denken
In meiner Welt ist es total naheliegend mit Tieren, statt über Tiere zu sprechen. In vielen Situationen ist die Sichtweise des Tieres bereits ein Schlüssel für das Tor zum Lösungsweg.
Schreiben in netter Gesellschaft
Dieser Beitrag ist in der Blognacht bei Anna Koschiski entstanden. Einem Tag vor der Blognacht hatte ich den Impuls zum Thema „Das ist hier kein Wettbewerb im Aushalten“ zu schreiben. Schlicht und ergreifend, weil das wieder mal ein zentrales Thema in der 1:1-Beratung war. Ab da war klar, genau das ist das Thema für die nächste Blognacht. Wenn du auch in netter Gesellschaft und dennoch in aller Ruhe an einem Text schreiben möchtest, dann schau doch mal bei der Blognacht vorbei. Vielleicht macht dir Schreiben in dieser Form ja auch Freude! (KLICK)
In diesem Sinne heiter weiter,
Tina
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