Ein Weg aus der Futterunverträglichkeit

Meiner Erfahrung nach, möchte jeder Hundehalter einfach nur das Beste für seinen Hund. Die größte Sorge rund ums Futter ist bei den meisten Hundehaltern, dass sie etwas falsch machen könnten. Viele Menschen haben auch große Angst, dass der Hund einen Mangel erleiden könnte. Darum neigen sie dazu, bei Problemen eher noch mehr dazu zu geben, als erst einmal alles weg zu lassen, was möglicherweise Teil des Problem sein könnte. 

Auch der meist sehr frustrierende Wechsel von einer Futtersorte zur nächsten, löst das Problem höchstens sehr kurzfristig. Denn die meisten Futterprobleme bei Hunden haben damit zu tun, dass bereits irgendetwas im Grundfutter stört. So lange die unpassenden Grundzutaten aber immer wieder im Hund landen, so lange machen sie auch Probleme, selbst wenn sie immer wieder neu verpackt sind. Und genau das passiert, wenn wir noch gar nicht wissen, worin genau das Problem besteht und eine Futtersorte nach der anderen ausprobieren.

Die Odysseen, die Hunde und ihre Menschen rund ums Thema Futter hinter sich haben, wenn ich sie kennen lerne, sind sich erstaunlich ähnlich. Damit du dir das besser vorstellen kannst, erzähle ich dir das am Beispiel von Luna.

Von Anfang an Probleme mit dem Futter

Luna kam als ganz junge Hündin in die Familie. Der Züchter hatte ein Welpenfutter mitgegeben und die Familie hat sich ganz genau an die Hinweise gehalten. Doch Luna hat sehr ungleichmäßig gefressen, hatte immer wieder Probleme mit der Verdauung. Sie wechselten auf ein anderes Welpenfutter. Kurz war es besser, dann fraß Luna wieder mit langen Zähnen. 

Wenn sie etwas Joghurt oder Leberwurst unter das Futter mischten, dann fraß sie es für ein oder zwei Mahlzeiten besser. Aber sie schien sich oft einfach nicht wohl zu fühlen und hatte immer wieder Durchfall. Sie leckte viel an den Pfoten und hatte immer wieder stark riechende Ohren und Ohrentzündungen. Gerade das mit dem Pfotenschlecken und den Ohren, brachten die Halter gar nicht mit einem möglichen Futterproblem in Verbindung. Wenn Luna Durchfall oder besonders viele, stinkende Blähungen hatte hatten sie schon den Verdacht, dass da irgendetwas nicht passen könnte. Aber sie konnten es nicht greifen. 

Und täglich grüßt das Murmeltier

Die Halter hatten inzwischen viel gelesen und wenn Luna wieder Durchfall hatte, dann bekam sie jetzt Hühnchen und Reis als Schonkost. Sobald sie wieder ihr normales Futter bekam, waren die Verdauungsprobleme auch schon wieder da. Dann lasen sie von der bekannten Morosche Möhrensuppe. (Das Rezept und begleitende Informationen dazu findest du hier.) Auch damit ging es Luna sehr schnell besser. Doch kaum gab es wieder das normale Futter… du ahnst es schon. Wieder Verdauungsprobleme. 

Verzweifelt auf der Suche nach der Lösung

Jetzt fingen die Menschen an, eine ganze Reihe von Tipps und Tricks auszuprobieren. Heilerde, Trinkmoor, Slippery Elm, Verdauungssticks, Natron, Kräutermischungen, Umstellung auf drei verschiedene Fütterungskonzepte, aber eins blieb. Nach kurzer Zeit zeigte Luna deutlich, dass sie ihr Futter nicht mochte und wenn sie es fraß, dann gab es früher oder später wieder Verdauungsprobleme. Die besonders schmackhaften Leckerchen fürs Training fraß sie sehr gerne, aber die Menschen hatten den Verdacht, dass sie auch davon Bauchweh bekam. Ein Allergietest brauchte eher noch mehr Verwirrung als Klarheit, denn die darauf folgenden Diätfuttermittel mochte Luna auch nicht besonders gerne doch die Verdaungsprobleme bestanden immer noch. Was tun?

Der gemeinsame Start einer Reise

Wenn Menschen und Hund nach einem solchen Leidensweg in die Praxis kommen, dann gibt es keine schnelle Lösung, die mit einer einzigen Aktion alle Probleme aus dem Weg räumt. Aber es gibt einen Lösungsweg mit vielen kleinen Schritten. Der beginnt mit den wichtigsten zwei Fragen:

1. Was lassen wir jetzt erst mal alles weg?

2. Mit welcher Entlastungskost, können wir den ersten Schritt machen?

Aller Anfang ist leicht

Am Ende des erstens Termins gibt es leicht umzusetzende erste Schritte, mit denen wir erst einmal für Entlastung sorgen. Entlastung für den Körper des Hundes, Entlastung für die Nerven der Hundehalter. Dies ist der erste Schritt eines vielschrittigen Prozesses.

Und genau diesen Prozess mit seinen einzelnen Schritten stelle ich dir jetzt vor. Dabei zeige ich dir auch die häufigsten Fallen, in die Hundehalter hineintappen. Du jetzt nicht mehr, denn du versteht gleich die Zusammenhänge.

Die drei Phasen der Futterumstellung

  • Schritt 1 – Entlastungsphase
  • Schritt 2 – Schonkost
  • Schritt 3 – Aufbauphase

Schritt 1 – Entlastungsphase 

Wir lassen so ziemlich alles weg, was der Hund sonst bekommt. Stattdessen finden wir 2 oder 3 Lebensmittel mit einer ganz konkreten Zubereitungsweise. Hier kommt schon die Kombination von Tierkommunikation und 20 Jahren Erfahrung in der Ernährungsberatung zum Einsatz. Denn die Entlastungskost wird in direkter Absprache mit Luna zusammen gestellt. Die Entlastungsphase kann wenige Tage, im besonderen Fall auch mehrere Wochen dauern. Diese Entlastungsphase ist der erste Schritt auf einem komplexen Weg. Sie ist ähnlich sinnvoll, wie die Bettruhe nach einer Gehirnerschütterung. Wenn ich aber nach der Bettruhe gleich wieder die Treppe runter falle und die nächste Gehirnerschütterung habe, dann braucht es eine Lösung für das Problem wiederholte Treppenstürze. Dieses Problem löse ich nicht allein durch Bettruhe, oder in unserem Fall ein paar Tage mit Entlastungskost.

Falle 1: Ungeduld 

Der Hundehalter denkt:Mit der Entlastungskost geht es Luna doch gut, die mischen wir jetzt einfach mit dem alten Futter und dann wird es diesmal schon klappen.“  

Realitätscheck: Wenn das alte Futter das Problem ausgelöst hat, dann wird es auch diesmal frustrierend. Solange der Zusammenhang von Ursache und Wirkung nicht erkannt wird, bleibt das Problem bestehen. 

Schritt 2 – Schonkost 

Solide Basis mit wenigen aber fein abgestimmten und dadurch wirklich passenden Futterbestandteilen. Die Zutaten sind genau so wie die Zubereitung ganz genau mit dem Hund abgestimmt. Auch hier wirkt die Kombination von Tierkommunikation und Fachwissen. Dieses Futter ist schon umfangreicher als die Nahrung in der Entlastungsphase. Die Schonkost ist bereits ein Teil der Darmsanierung. Diese Form der Schonkost ist so ähnlich wie ein Gips bei einem Armbruch. Der Gips ist sinnvoll und ermöglich, dass der Knochen in Ruhe wieder zusammen wachsen kann. Wenn wir den Gipsverband abnehmen, dann erst können wir sehen, wie dünn der Arm darunter geworden ist. Und in aller Regel braucht es eine ganze Weile sinnvolle Physiotherapie und eine langsame Steigerung der Belastung, damit es dem Arm später mindestens so gut geht, wie vor dem Bruch. So ist das auch mit der Schonkost. Sie ermöglicht, dass Ruhe ins System kommt. Erst aus dieser Ruhepause heraus ist eine nachhaltige Darmsanierung und ein systematischer Aufbau einer für den Hund gesunden und passenden Ernährung möglich. Denn wenn du das hier liest, dann hat dein Hund vermutlich seit Monaten oder Jahren ein wahrlich komplexes Problem mit seinem Darm.

Falle 2, Angst vor Veränderung

Der Hundehalter denkt:Mit Schonkost geht es Luna doch gut, da tippen wir jetzt nicht mehr dran und sparen uns die Aufbauphase. Genau so füttern wir jetzt einfach auf Dauer.

Realitätscheck: Das Futter deckt auf diese Weise keinesfalls den Bedarf. Wir brauchen die Phase der Schonkost, damit wir ab Schritt 3 mit dem Aufbau der langfristig für Luna passenden Ernährung starten können. Dauerhafte Schonkost führt in 100 % der Fälle zu neuen Problemen. Manchmal schon nach Wochen, spätestens aber nach Monaten oder gar Jahren wird sichtbar, wie dringend Handlungsbedarf besteht. Viele Hundehalter die zum Beispiel in der akuten Phase einer Bauchspeicheldrüsenentzündung mit Schonkost die Schmerzen ihres Hundes sehr effektiv lindern konnten, haben oft richtig doll Angst, da wieder etwas zu verändert, einfach weil der Hund so gelitten hat. Doch Schonkost hat weder den Anspruch, noch die Funktion als dauerhafte Ernährungsweise zu funktionieren. So wie der Gips runter vom Arm muss, wenn der Knochen geheilt ist. Den Gips einfach für den Rest des Lebens dran zu lassen und das Beste zu hoffen ist wenig clever. 

Schritt 3 – Aufbauphase

In dieser Phase werden aus allen wichtigen Nährstoffgruppen Schritt für Schritt weitere passende Komponenten in die Ernährung integriert. 

  • wir finden immer mehr wirklich passende Proteinquellen
  • wir finden immer mehr wirklich passende Fettquellen
  • wir finden immer mehr wirklich passende Gemüsesorten, Obst, Blattgrün, Nüsse und Saaten → extrem wichtig für ein gesundes Mikrobiom im Darm
  • wir finden weitere passende Kohlenhydratquellen und Lebensmittel, die den Darm immer weiter sanieren und gesünder und stärker werden lassen
  • wir entfernen uns davon, dass jede Mahlzeit gleich aussieht! 

Immer mehr Varianten

Wir variieren Kombinationen und Zubereitungsarten, denn das Ziel ist, dass wir für deinen Hund ein breites Spektrum an supergesunden, leckeren und sinnvollen Futterbestandteilen finden. Der Großteil dieser Elementen wird aus Lebensmitteln bestehen, die du auch mit deinem Hund gemeinsam nutzen kannst. 

Einbau von Fertigfuttermitteln

Wenn es das ein oder andere Fertigprodukt gibt, dass deinem Hund jetzt gut tut, dann können auch Reinfleischdosen, Menüdosen, Trockenkauartikel und klug ausgewählte Einzelprodukte das Ernährungsspektrum deines Hundes bereichern. Und na klar ist es auch einfach praktisch, wenn ein Teil des Hundefutters aus Fertigprodukten bestehen kann. Doch das macht nur Sinn, wenn wir uns sicher sind, dass deinem Hund jeder einzelne Bestandteil dieses Fertigprodukts von Vorteil ist und kein Inhaltsstoff darin den gesundheitlichen Zustand deines Hundes wieder verschlechtert.

Du bist der Experte für deinen Hund

Du wirst in dieser Aufbauphase immer mehr zum Ernährungsexperten für deinen Hund. Immer wieder erlebe ich dabei auch, dass die Menschen sich auf einmal auch selbst gesünder ernähren. Plötzlich liegen für Hund und Mensch viel häufiger frische Lebensmittel im Einkaufswagen als Fertiggerichte. Denn die noch so sauber deklarierte Menüdose ist ein Fertiggericht. Wenn es gut vertragen wird, kann das einen Teil der Nahrung sinnvoll abdecken, aber so lange wir die Lösung auf komplexeste gesundheitliche Besonderheiten im Austauschen von einem zum anderen Fertiggericht probieren, werden wir fleißig an den Ursachen der Probleme vorbei füttern und nur hoffen können, dass das eine Fertiggericht möglichst wenig Probleme auslöst.

Gedanken zu Heilungswegen

Du kannst weder als Mensch noch als Hund unter den gleichen Bedingungen gesund werden unter denen du krank geworden bist. Aber du kannst heute damit beginnen heraus zu finden was es weg zu lassen gilt und welche konkreten Dinge deinem Hund gut tun. 

Ab dann braucht es Fleiß, Mut, Konsequenz und fröhliche Weiterentwicklung rund um die Fülle an Möglichkeiten um für deinen Hund die passende Nahrung zusammen zu stellen. Die Zeit der Aufbauphase dauert je nach Hund und Halter mindestens 3 Monate oder auch mehrere Jahre 😉 Denn wenn du den Bogen einmal raus hast, dann gibt es so wahnsinnig viele, tolle Lebensmittel, die du mit deinem Hund teilen kannst, dass du immer wieder etwas neues entdeckst. Und das ist völlig natürlich so! 

Futterberatung und Tierkommunikation in der Onlinepraxis

  • Welche Fragen hast du im Kopf, wenn du an deinen Hund und das Thema Futter denkst? 
  • Was wünschst du dir und deinem Hund?

Ich helfe dir in der 1:1-Beratung per Zoom

Gemeinsam mit deinem Hund finden wir Lösungen bei allen Fragen rund ums Futter und die damit verbundenen Sorgen und Probleme. Getreu meinem Praxismotto: Mit Tieren gemeinsam eine Lösung finden.

Kostenlose Weiterbildung für dich als Hundehalter

In den beiden Webinaren lernst du viele spannende Zusammenhänge kennen. Es hat sich sehr bewährt, wenn du dir die Zeit nimmst, diese Webinare als Vorbereitung auf unseren 1. Termin in aller Ruhe anzuschauen.

So kannst du die Wartezeit von unserem Mailkontakt bis zum  Termin perfekt nutzen und wir starten noch effektiver in die Zusammenarbeit.

 

Webinar Nr. 1: Einführung in die intuitive Hundeernährung

Webinar Nr. 2: Kluge Fütterung in turbulenten Zeiten

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Gemüse-Mythen in der Hundeenährung 

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