Schneeflocke spricht über ihr Leben als Rind

Tierkommunikation mit der Kuh Schneeflocke

 

Prolog

Dies ist ein Gespräch zwischen der Kuh Schneeflocke und mir vom
12. Oktober 2013. Schneeflocke ist ein Rind der URIA-Herde in Balingen-Ostdorf. Für den nächsten Tag war ich auf dem URIA-Hoffest eingeladen.

Das Vorlesen von Schneeflockes Worten hat die Menschen sehr berührt.

So möchte ich auch dir ermöglichen, Schneeflockes Worte auf dich wirken zu lassen. Zur besseren Lesbarkeit habe ich in Absprache mit Schneeflocke im Nachhinein Zwischenüberschriften eingefügt.

Meine Frage an Schneeflocke

Tina: Liebe Schneeflocke, hier ist noch mal Tina. Morgen komme ich zu euch um den Menschen etwas über Tierkommunikation zu erzählen. Du hast mir so schöne Informationen in den mündlichen Kontakten gegeben. Jetzt bitte ich dich um eine fließende Information, die ich morgen auf eurem Hoffest in deinem Namen vorlesen kann. Du hast zum Beispiel die Möglichkeit den Menschen über diesen Weg eine Information zukommen zu lassen die du für wissenswert hältst. Oder du kannst ihnen etwas aus deinem Leben, oder der URIA-Herde im Allgemeinen oder Besonderen erzählen.

 

 Schneeflockes Antwort

Ich bin Schneeflocke

Ich bin Schneeflocke und ich bin gerne eine Kuh. Die Familie der Rinder ist viel größer als ihr glaubt. Wir leben hier mit klarem Wasser und in großer Freiheit. Ich fänd’ es schön, wenn wir noch viel weiter wandern würden. Auch mal durch Wälder ziehen und mit dem Wechsel der Jahreszeiten immer weiter ziehen. Aber ich bin mir jeden Tag bewusst wie schön mein Leben hier ist.

 

Wir wissen, dass unser Leben besonders ist

So viel frische Luft, so viel klare Sicht, so gutes Futter und so viel Grund die Beine im eigenen Tempo zu strecken und zu beugen. Entspannt zu liegen und einfach tun was grad zu tun ist. Wir dürfen unsere Kälber küssen und sie dürfen im Schutz der Gruppe in die Kunst des Lebens einsteigen. Wir dürfen hier geboren werden, leben, gebären, lieben und sterben. Das ist schön. Wir bekommen viel mehr von der Welt mit, als die meisten Menschen erahnen können. Und wir wissen, dass wir das Glück haben zu einem auserwählten Volk zu gehören.

Wir wissen, dass wir das Glück haben

zu einem auserwählten Volk zu gehören.

 

Wir sind Rinder

Aber wir sind Rinder. Und wir sind hier gerne Rinder. Und wir sind froh darüber, dass wir – unserer Herde so viele Menschen den Zugang zum Mut und zur Klarheit der Rinder schenkt. Wir sind ruhig und entschlossen. Mutig und klar. Wir leben immer im Augenblick und wir genießen die Sonne auf unseren Körpern und den Duft der Jahreszeitenwechsel.

 

Freiheiten genießen

Wir genießen die Freiheit der Kräuterwahl und wir lieben den Duft der Äpfel, Schnee. Wir lieben den Anblick unserer Menschen und wir lieben unser Leben.

 

Vom Segen der wertschätzenden Schlachtung

Vielen Menschen machen sich Sorgen, dass wir betrogen werden, wenn wir dann doch geschlachtet werden. Aber das ist nicht so. Es hat uns nie überrascht! Wir wussten immer Bescheid und ihr macht das gut. Wir – ein jeder von uns richtet sich auf Ruhe aus, wenn wir wissen dass das geschieht. Darum ist die Ruhe und Stille in der hier getötet wird für manche Menschen unheimlich.

Aber es ist Segen.

 

Friedvolles Leben im Bewusstsein der Endlichkeit

Wir können hier in Frieden und in großer Freiheit leben und dürfen das an jedem Tag genießen. Auch an dem Tag an dem wir getötet werden, dürfen wir genießen. Ihr liebt uns in dem Augenblick in dem ihr uns tötet und ihr liebt jeden Teil von uns. Ihr verwertet alles in Wertschätzung. Und dadurch, dass ihr uns tötet können wir hier leben.

Das ist ganz normal. Wir haben hier keine Bären und Wölfe mehr und wir leben auch nicht frei und unbegrenzt und manchmal machen Menschen Jagd und essen uns dann. Nee.

 

Wir leben in einem beschützen Raum

Wir leben hier in fast unvorstellbar geschütztem Raum. Wir haben ein wunderbares Leben und wir dürfen viele Entscheidungen selber treffen. Das wir getötet und gefressen werden ist für uns einfach ein Teil des Lebens. Und wenn ihr es aus der Klarheit heraus entscheidet wer als nächster getötet wird, so dient dass dem Erhalt und Schutz der ganzen Gruppe.

Wir könnten nicht in Frieden leben und uns einfach wie Rinder verhalten, wenn ihr die Aufgabe des Tötens nicht übernehmen würdet. Dann bräuchten wir Löwen oder erfahrene Wölfe als Lebensgefährten. Die würden auch immer das Rind töten, dass sich frei gibt, das bereit ist. Wir bekommen so viele Kälber, dass immer genug zum gefressen werden da sind und zum Erhalt der gesunden Gruppe.

Es ist aus unserer Sicht völlig in Ordnung den Passenden von uns zur passenden Zeit zu töten und unseren Körper zu genießen. Alles nutzen was Teil von uns ist.

Das ist das was wir uns wirklich wünschen.

 

Die eigene Nahrung segnen

Tiere fressen Tiere in Wertschätzung und Dankbarkeit.

Menschen haben oft Schuldgefühle oder sie trennen sich von der Idee, dass es ein lebendiges Tier war dass sie gerade verzehren. Uns Tiere, die wir uns zum Verzehr frei geben um das Leben zu leben, freuen uns über jeden Menschen und jedes Tier, dass unser Fleisch und alles von uns in Wertschätzung, Freude und Dankbarkeit genießt.

Sprecht doch in Gedanken einen persönlichen Dank, dass wir uns euch schenken und ihr uns damit dieses Leben hier schenkt. Ihr dürft Fleisch essen und genießen, aber segnet es und sprecht mit dem Tier, dass sich euch geschenkt hat. Denn ihr macht es zu einem Teil von euch und da tut Dankbarkeit allen Beteiligten gut.

Segnet euer Essen, denn es hat sich immer gegeben.

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