Haferschleim Schonkost bei  gereiztem Magen und Gastritis 

Haferschleim oder auch Porridge ist ein bewährtes Hausmittel, wenn dein Hund Probleme mit der Magenschleimhaut hat. Die Steigerung der Magenschschleimhautreizung ist die Magenschleimhautentzündung, auch unter dem Namen Gastritis bekannt. Sie ist für deinen Hund ausgesprochen unangenehm und in vielen Fällen auch schmerzhaft. Das Rezept findest du ein bisschen weiter unten. 

Schmerzen durch Futter

Sowohl, wenn dein Hund zu lange nüchtern ist, aber auch, wenn dein Hund etwas falsches frisst, zeigt er wieder Schmerzen. Etwas falsches fressen, bedeutet in diesem Kontext einfach, etwas, das bei deinem Hund Schmerzen auslöst. Das können Dinge sein, die dich möglicherweise überraschen.

  • Das kann das vertraute Trockenfutter sein.
  • Das können Leckerchen sein.
  • Das kann das vertraute Nassfutter sein.
  • Das können kleine Stücke von getrocknetem Fleisch sein.
  • Das kann ein Trockenkauartikel sein.
  • Das kann ein Futterzusatz in der Schonkost sein.
  • Das kann ein Medikament sein, mit dem du deinem Hund helfen möchtest
  • Das kann sogar eigens dafür gekochte Magen-Schonkost sein.

Vielfältige Ursachen

Die Ursachen für eine solche Reizung oder sogar Entzündung der Magenschleimhaut ist in allen Fällen komplex und braucht die Begleitung eines Experten. Denn es geht zum einen darum, das Leiden deines Hundes so schnell wie möglich zu lindern. Aber es geht auch darum die Ursache für das Magenproblem heraus zu finden. Denn auch wenn wir das manchmal hören, ein Magenproblem entsteht nicht über Nacht. Es wird vielleicht sehr plötzlich für dich als Hundehalter sichtbar! Aber bevor es zur Magenschleimhautentzündung kommt, kommen über einen längeren Zeitpunkt mehrere Auslöser zusammen. Meist gibt es mehr oder weniger deutlich sichtbare Probleme mit dem Futter. Entweder nur aus Sicht des Hundes, oder der Hundehalter hatte auch schon den Verdacht, dass da irgendwas im Busch ist. 

Warnzeichen, dass dein Hund ein Problem hat

Anzeichen, dass irgend etwas rund ums Futter nicht passt und den Magen stresst können sehr unterschiedlich sein. Ein paar dieser Zeichen findest du hier. 

  • immer wieder zögerliches Fressen
  • große Aufregung nach der Futteraufnahme
  • hektisches Lecken an Teppich oder Steinwänden
  • häufiges Schmatzen 
  • exzessives Grasfressen
  • Gier auf Erde
  • verzweifelter Versuch Papiertaschentücher zu fressen
  • häufiges Aufstoßen
  • leises Jammern nach dem Fressen
  • häufiges Gähnen und Schlecken nach dem Fressen
  • unglücklicher Eindruck nach dem Fressen
  • Hochziehen des Rückens nach dem Fressen
  • mäkeliges Fressen
  • frisst nur noch ganz besondere Dinge 
  • fängt an gezielt bestimmte Lebensmittel zu klauen
  • zeigt auffälliges Interesse an bestimmten Lebensmitteln, die du in seiner Gegenwart isst
  • dauerhaft hohes Stresslevel
  • Hund kommt schlecht zur Ruhe
  • Seufzen und Stöhnen auch wenn er im Körbchen liegt
  • Hund kann sich im Training nicht konzentrieren
  • Hund schläft und ruht dauerhaft weniger als 18  – 20 Stunden am Tag
  • Hund liegt eingerollt im Körbchen und zittert immer wieder 
  • Hund guckt dich verzweifelt an, während er zittert
  • unwirsche Reaktion wenn er an Bauch oder Hals berührt wird
  • unwirsche Reaktion eventuell sogar mit Abschnappen, wenn du deinen Hund hochhebst

Futterprobleme und Bauchschmerzen oder Erziehungsproblem?

Wenn dir solche Dinge bei deinem Hund auffallen, dann sprich mit dem Behandler deines Vertrauens darüber. In der Praxis erlebe ich auch immer wieder, dass Hundetrainer ihre Kunden zu mir schicken, weil 1 oder 2 dieser Symptome aufgefallen sind. Sie möchten das dann abgeklärt haben, bevor sie mit dem Training weiter machen. Das weiß ich sehr zu schätzen. Denn viel frustrierendes Training  – wohlgemerkt frustrierend für Mensch und Hund; können wir uns sparen, wenn der Hund mit seinem Verhalten einfach auf ein gesundheitliches Problem hinweist. Ist der Hund wieder gesund, brauchen wir in diesem Bereich meist gar kein Training mehr, sondern können an den Dingen trainieren, die uns dann noch wirklich wichtig sind und das gemeinsame Leben einfacher und schöner machen. Wenn du einen Trainer für dich und deinen Hund suchst, der weiter denkt als in Trainingsmethoden, dann schau dir doch mal die Arbeit von Sarah Both und Bothshunde an. So wie ich, begleitet Sarah ihre Kunden online. 

Achtung! Wenn dein Hund eine bekannte Unverträglichkeit auf Hafer hat, dann gibst du natürlich jetzt auf keinen Fall Haferbrei als Heilkost!

Porridge – Schonkost für die akute Phase

Ob du Haferschleim, Haferbrei oder Porridge dazu sagt, es handelt sich um das gleiche Hausmittel.

Die drei Grundzutaten:

  • Feine Bio-Haferflocken, bei bekannten Problemen mit Gluten bitte die glutunfreie Version. Haferflocken sind von Hause aus glutenfrei, aber bei der Verarbeitung und Verpackung kann es zu Kontakt mit anderen glutenhaltigen Lebensmitteln kommen. Das spielt aber nur bei Allergikern eine Rolle.
  • Wasser 
  • Steinsalz oder Meersalz (auf keinen Fall isoliertes Kochsalz)

Menge:

  • 30 g Haferflocken
  • 150 ml kaltes Wasser
  • 1 – 2 Priesen Steinsalz oder Meersalz

Zubereitung:

  • Du gibst alle Zutaten zusammen in einen kleinen Topf. 
  • Dann kochst du den Inhalt unter gelegentlichem Rühren vorsichtig auf.
  • Sobald das Wasser anfängt zu kochen, stellst du die Platte niedriger. Es reicht, wenn der Haferschleim ganz leise vor sich hin köchelt. Unter gelegentlichem Rühren köchelst du den Haferschleim jetzt für weitere 5 – 10 Minuten, bis er die gewünschte schleimige Konsistenz erreicht hat.
  • Sobald er handwarm ist, darf dein Hund davon fressen. Manche Hunde mögen ihn lieber lauwarm, andere vertragen ihn besser, wenn er komplett abgekühlt ist. 

So verfütterst du den Haferschleim

Ich stelle dir 3 Möglichkeiten vor

Pur als Schutzschicht vor der Mahlzeit

 Dazu bietest du deinem Hund 5 – 10 Minuten vor der normalen Mahlzeit etwas Haferschleim als Vorspeise an. Je nach Größe des Hundes sind das 1- 2 TL bei kleinen Hunden oder 2 – 3 EL bei mittelgroßen Hunden. Das macht dann Sinn, wenn dein Hund seine individuelle Schonkost dann lieber frisst und verträgt.

Pur als Schutzschicht zwischen den Mahlzeiten

Das macht besonders dann Sinn, wenn die individuelle Schonkost, die du aktuell für deinen Hund gefunden hast für sich alleine schon gut vertragen wird. Doch wenn dein Hund zu lange nüchtern bleibt, dann geht es ihm damit schlechter. In diesem Fall bietet sich der Haferschleim als Zwischenmahlzeit an. So hat der Magen wieder ein bisschen was zu tun und die Magenschleimhaut wird wieder von einer frischen Ladung lindernder Schleimschicht benetzt. Die Dosis ist auch hier im Bereich von 1 TL bis 3 EL. Wenn dein Hund das gut kann und jeweils nur die Menge nimmt, die ihm gerade gut tut, dann kannst du ihn die Menge auch selbst wählen lassen. Wenn du einen Hund hast, der auch in dieser Situation alles frisst, was du ihm anbietest, dann gibst du für den Einstieg die Dosierung vor und beobachtest gut, mit welcher Dosis es ihm am besten geht. Das ist von Hund zu Hund verschieden.

Als Teil der selbst gekochten Schonkost

Wenn dein Hund aktuell mit gekochter Putenbrust oder gekochter Hühnerbrust gut zurecht kommt. Dann kannst du je 30 g Haferflocken 80  – 150 g Putenbrustfleisch oder Hühnerbrustfleisch roh in Würfel schneiden und mit dem Haferschleim zusammen kochen. Je kleiner der Hund, desto kleiner schneidest du auch die rohen Fleischwürfel. Eventuell brauchst du dann etwas mehr Wasser. Falls dir das Ganze beim Kochen zu dickflüssig wird, dann gibst du einfach noch etwas kochendes Wasser aus dem Wasserkocher dazu. Wenn du das Fleisch zusammen mit den Haferflocken kochst, dann braucht es 10 – 15 Minuten, bis das Fleisch schön sanft durchgegart ist. Hierbei kannst du dann auch gut zwischendurch einen Deckel auf den Topf legen. 

Diese Schonkost kannst du dann, wie es für deinen Hund am besten passt in 2 – 4 Mahlzeiten über den Tag verteilt füttern. Wenn dein Hund das Futter deutlich lieber etwas angewärmt mag, dann kannst du es dafür entweder kurz im Topf erwärmen, oder du gibst das Futter bei Raumtemperatur in den Napf und gießt etwas kochendes Wasser aus dem Wasserkocher dazu. Gut umrühren und die Temperatur testen. Diese Methode bietet sich besonders dann an, wenn das Futter beim Abkühlen sehr andickt.

Für einen größeren Hund kochst du dann natürlich mehr. Die folgenden Mengen sind nur erste Anhaltspunkte. 

Für einen Hund von 10 – 15 kg nimmst du 

  • 150 – 200 g Hühnerbrust oder Putenbrust 
  • 30 – 45 g Haferflocken
  • Wassermenge: mindestens das 5-fache der Haferflockenmenge
  • 2 – 3 Priesen Stein- oder Meersalz

Für einen Hund von 20 kg nimmst du 

  • 300 – 400 g Hühnerbrust oder Putenbrust
  • 60 – 90 g Haferflocken
  • Wassermenge: mindestens das 5-fache der Haferflockenmenge
  • 3 – 4 Priesen Stein- oder Meersalz

Begleitend zur Schonkost, geht du mit dem Behandler deines Vertrauens auf Ursachensuche. Von der Schonkost aus, baut ihr dann Schritt für Schritt das Futter so auf, dass es jeweils zum aktuellen Zustand deines Hundes passt. 

Mehr über den Weg von der Schonkost zum neuen Alltagsfutter findest du hier.

Die Heilkraft der Haferflocke

Warum eignet sich die Haferflocke dazu, die Symptome der Magenschleimhautreizung oder Gastritis zu lindern?

Sie liefern jede Menge Schleimstoffe. Diese Schleimstoffe legen sich wie ein schützender Balsam auf die gereizte Magenschleimhaut. Diese Wirkung hat auch gekochter Leinsamenschleim. Mehr über die Zubereitung von Heilsamenschleim aus Leinsamen findest du hier. Für einige Hunde passt es auch, wenn der Haferschleim gemeinsam mit 1 – 2 TL Leinsamen und etwas mehr Wasser gekocht wird. 

  • Neben den gewünschten Schleimstoffen, liefern die Haferflocken auch wertvolle Antioxidantien
  • Eiweiße
  • Fette
  • Kohlenhydrate
  • Ballaststoffe 
  • einen ganzen Mix an wertvollen Mineralstoffen

Haferflocken bieten also schon mal eine Menge Grundbausteine für eine wertvolle Schonkost. Mehr über die Bausteine in der Hundeernährung findest du hier.

Individuelle Begleitung bei Erkrankungen

Begleitende naturheilkundliche oder homöopathische Therapien, möglicherweise auch die komplette Umstellung der Fütterung ist so komplex, dass ich hierfür kein Beispiel nennen möchte. Auch hier ist das Individuum das Wesentliche und so vielfältig die Auslöser für das jetzt sichtbare Problem sind, so vielfältig sind auch die Lösungswege. Die einzelnen Schritte sind oft ganz einfach, dennoch braucht es eine gründliche Anamnese um wirklich nachhaltig helfen zu können.

Tierheilpraktische Begleitung, Futterberatung und Tierkommunikation in der Onlinepraxis

  • Welche Fragen hast du im Kopf, wenn du an deinen Hund und das Thema Futter denkst? 
  • Was wünschst du dir und deinem Hund?

Ich helfe dir in der 1:1-Beratung per Zoom

Gemeinsam mit deinem Hund finden wir Lösungen bei allen Fragen rund um Gesundheit, Futter und die damit verbundenen Sorgen und Probleme. Getreu meinem Praxismotto: Mit Tieren gemeinsam eine Lösung finden.

Hier gibt es den passenden Kurs zum Thema

Futterklarheit - damit du den Durchblick hast!

Hier gibt es den passenden Kurs rund um Darmgesundheit und Ernährung:

Gemüse-Mythen in der Hundeenährung