Sterbebegleitung beim Hund
Menschen die sich auf ein Leben mit Hund einlassen, sehen sich früher oder später mit dem Thema der unterschiedlichen Lebensspannen von Mensch und Hund konfrontiert.
Meistens sind es die Hunde, die vor uns Menschen ihren Körper verlassen und die unsere Unterstützung im Sterbeprozess brauchen.
Mit diesem Artikel möchte ich dich einladen, dich mit dem Thema der Sterbebegleitung auseinander zu setzen, BEVOR dein Hund sich ganz akut auf den Weg macht seinen Körper zu verlassen.

Was bedeutet Sterbebegleitung
In meiner Welt bedeutet Sterbebegleitung,
dass der Sterbende
alles an Begleitung bekommt,
was seinen persönlichen und
vollkommen einzigartigen Sterbeprozess
aus seiner Sicht bestmöglich unterstützt.
So wie jede Geburt einzigartig ist, so ist es auch jeder Sterbeprozess. Ich sehe viele Parallelen zwischen Geburt und Sterben. Beides sind Durchtrittsprozesse in eine andere Form der Wirklichkeit. Beides sind Prozesse die untrennbar mit dem Leben zusammen hängen. Jedes Lebewesen auf dieser Welt, hat den Planten einst betreten – in welcher Form auch immer und jedes Lebewesen verlässt am Ende seines Lebens seine weltliche Hülle wieder.
Wie eine Geburt in Wellen verläuft, so verläuft auch der Sterbeprozess in Wellen. Wie wir bei einer Geburt die Möglichkeit haben aus den verschiedensten Gründen einen Kaiserschnitt zu machen, gibt es bei unseren Tieren die Möglichkeit den Sterbeprozess durch Euthanasie – aus welchen Beweggründen auch immer, jederzeit zu beenden.
So wie der Kaiserschnitt als Möglichkeit seinen Sinn hat, so ist es auch mit der Euthanasie. Es ist eine Möglichkeit.
Aus meinem Leben als Sterbebegleiterin
Ich begleite seit 2004 Tiere und deren Menschen beim Sterben.
Tierkommunikation und tierheilpraktische Unterstützung spielen dabei eine gleichwertige Rolle mit allem was der behandelnde Tierarzt zu bieten hat.
Entscheidend ist, dass alles was geschieht im Interesse und zum Vorteil des Sterbenden ist.
Daher ist meine Arbeit als Sterbebegleiterin ohne Tierkommunikation für mich persönlich undenkbar. Denn mit Hilfe der Tierkommunikation hat das Tier die Möglichkeit mir Einsicht zu gewähren.
Wir erfahren ganz konkret was das Tier JETZT braucht und wie es seine eigene Situation und Lebensqualität einschätzt. Die Einschätzung des Tieres kann sich dabei sehr von den Befürchtungen des Menschen unterscheiden.
Die Frage: WAS BRAUCHST DU?
Wenn Sterbebegleitung bedeutet,
dass der Sterbende das bekommt was er braucht,
dann bedeute es auch,
dass wir seine Einschätzung ernst nehmen.
Wenn wir den Standpunkt eines Tieres kennen, so ist es unfair gegen dessen Willen zu handeln.
Jedoch ist es auch gut zu wissen, dass sterbende Tiere uns sehr weit entgegen kommen, wenn wir unsere Beweggründe teilen. Dann entscheiden sie manchmal neu.
Wenn uns der Standpunkt des konkreten Hundes unbekannt ist, dann können wir versuchen so gut wie möglich zu raten was er braucht.
Wenn dein Bauchgefühl auch in dieser Situation klar und deutlich ist – wunderbar! Denn ein funktionierendes Bauchgefühl ist weit aussagekräftiger als zu raten.
Oft sind unsere Einschätzungen von Angst und Schuldgefühlen gefärbt.
Wenn wir in solchen Gefühlen stecken, dann haben wir aktuell keinen Zugriff mehr auf unsere Intuition.
Wie kommt das?
Wenn uns plötzlich bewusst wird, dass unser Hund dabei ist zu sterben, dann geraten wir Menschen verständlicherweise unter Stress.

Unter Stress verlieren wir leicht unser Bauchgefühl
Daher ist es hilfreich sich mit den Möglichkeiten der Sterbebegleitung auseinander zu setzen bevor in deinem Umfeld aktiv gestorben wird.
Einfach damit du dir in aller Ruhe Gedanken dazu machen kannst und die Gelegenheit hast ein paar Strategien zu entwickeln, die du dann im Bedarfsfall nutzen kannst.
Wann fängt Sterbebegleitung an?
Im Grunde bewegt sich jedes Lebewesen ab dem Moment seiner Zeugung unaufhaltsam auf den eigenen Tod zu. In gewisser Weise sind dadurch Leben und Sterben nur verschiedene Seiten einer Münze.
Es gibt kein Leben ohne Sterben und es gibt kein Sterben ohne Leben.
Leben ist ein Wunder und ein Teil dieses Wunders ist eben auch die Endlichkeit der einzelnen Lebensrunde.
Es gibt also keinen Grund damit zu warten das eigene Leben – gemeinsam mit deinen tierischen Begleitern so zu gestalten, dass du entspannt darauf schauen kannst, wenn dir bewusst wird, dass eure gemeinsame Zeit auf Erden zu Ende geht.

Macht euch einfach ein schönes Leben!
Genießt!
Seid dankbar und voller Wertschätzung!
Ein erfülltes und selbstwirksames Leben
ist eine wundervolle Vorbereitung
auf einen erfüllten und
selbstwirksamen Sterbeprozess.
Die Allgegenwärtigkeit des Todes – einfach als Teil des Lebens zu sehen hilft uns Menschen sehr dabei, die Endlichkeit aller Leben als naturgegeben zu akzeptieren.

Wir haben Herbst!
Da fallen die Blätter von den Bäumen.
Schon im Frühling, als sie anfingen mit ihren frischen, grünen Leben war klar, dass sie im Herbst sterben werden. Der Herbst erinnert uns daran loszulassen. Daran, dass alles was stirbt den Boden für etwas Neues bereitet.
Das Leben ist ein großer Kreislauf aus Entstehen und Vergehen, Kommen und Gehen, Fragen und Antworten, Leben und Sterben.
Es darf gelebt werden!

Macht das Beste aus der Zeit die ihr miteinander habt.
Es ist überraschend wie schnell sie vergeht.
Was brauchst du?
Ich liebe diese Frage! Sie öffnet Türen für alle mit denen wir in Kontakt sind. Und so möchte ich dich einladen, die Frage WAS BRAUCHST DU? Aktiv in dein Leben zu holen. Einfach so! Nimm dir Zeit und frage DICH: Was brauche ich? Du darfst dich von deinen Antworten überraschen lassen. Das Schöne ist, wenn du weißt was du brauchst, dann kannst du dich viel leichter der Erfüllung deiner Bedürfnisse widmen. Dann brauchst du weniger zu kompensieren und kommst mehr in deine Mitte. Hast mehr Kraft und mehr Energie.
Die gleiche Frage kannst du auch deinem Hund stellen?
Was brauchst du? Auch hier ist es hilfreich, wenn du bereit bist dich von der Antwort überraschen zu lassen 😉 Auch jenseits der Sterbebegleitung ist das die häufigste Frage die ich in Auftragskommunikationen mit Tieren bespreche.
Was brauchst du? – Leitfrage in der Sterbebegleitung
Wenn der Nutzen dieser Frage schon im Alltag groß ist,
so ist sie in der Sterbebegleitung essentiell.
Sowohl für den der geht als auch für den der bleibt.
Dein Hund kann dich (bei Bedarf mit der Unterstützung eines Profis) ganz konkret darüber informieren was er braucht.
Ich mach das an einer weit verbreiteten Fragestellung deutlich.
„Kann ich meinen Hund allein lassen?“
Das fragt sich fast jeder, der seinen Hund in dieser Lebensphase begleitet. Unterschwellig haben wir Menschen oft Angst, dass wir etwas versäumen, wir könnten verpassen wenn er stirbt, er könnte denken, dass wir ihn verlassen haben. Merkst du was? Wenn uns diese Frage bewegt, dass sind wir oft weit weg von unserer Intuition. Wir sind im Stress und übertragen oft viel mehr unsere eigenen Ängste und Befürchtungen, als dass wir klar fühlen können wie der Hund zum Thema „ohne menschliche Gesellschaft in der Wohnung sein“ steht.
Hier brauchst DU als Mensch den Standpunkt deines Hundes um deinen Alltag gestalten zu können.
Kann ich weg? Mit so vielen Unterthemen:
-
Wie lange?
-
Was braucht mein Hund um gut über diese Zeit ohne mich zu kommen.
-
Ist mein Hund enttäuscht von mir, wenn ich einfach gehe?
-
Denkt mein Hund ich liebe ihn nicht mehr, wenn ich die Wohnung verlasse?
-
Brauche ich einen Hundesitter? Wenn ja wen?
-
Kann ich Lebensmittel einkaufen?
-
Wie soll ich das mit der Arbeit machen?
-
Darf ich meinen eigenen Behandlungstermin wahr nehmen?
Hiermit habe ich dir einige der Fragen zum Thema zusammen gestellt die mir in der Beratung Seitens der Menschen wirklich oft begegnen!
Der Hund braucht ebenfalls die Möglichkeit zu diesem komplexen Thema gehört zu werden. Und er darf seine Einschätzung im Laufe der Begleitung auch ändern – einfach weil sich ändert was er braucht.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen,
dass VIELE Hunde es tatsächlich genießen
auch mal in aller Ruhe mit sich zu sein.
Gerade Hunde die ihr Leben lang entspannt alleine zu Hause abhängen konnten, brauchen die Zeit mit sich. Denn auch dein Hund ist dabei sich von der Welt zu verabschieden. Er möchte und darf sich auf seine Weise mit der Tatsache seines Sterbens auseinander setzen. Gerade wenn seine Menschen sich viele Sorgen machen und sehr im Widerstand gegen den Abschied sind, kann die vorübergehende und abgesprochene Abwesenheit der Menschen sogar zu einer Verbesserung der Lebensqualität des Tieres beitragen.
Wenn ein Hund völlig okay damit ist, dass er dabei ist die Erde zu verlassen, sein Mensch aber will, dass er bleibt, dann ist dieser ständige Konflikt durchaus eine Herausforderung.
Nach einer Pause ist die gemeinsame Zeit im Anschluss wieder neu.
Beide hatten Zeit auszuruhen, einmal mit sich selbst zu sein und sich nun wieder aufeinander zu freuen.
Natürlich gibt es auch Hunde, die in der letzten Phase ihres Lebens ununterbrochen die Nähe ihrer Menschen wünschen. Wenn du weißt was dein Hund braucht und dein Hund weiß was du brauchst, dann lässt sich immer ein gemeinsamer Weg finden!
Euthanasie oder natürlicher Sterbeprozess
Sterben ist ein natürlicher Prozess.
Jedes Lebewesen wird mit der Fähigkeit zu sterben geboren.
Jeder Sterbeprozess ist erst einmal die Möglichkeit sein Leben Revue passieren zu lassen, jede Menge Einsichten und Erkenntnisse zu gewinnen, die losen Enden miteinander zu verknüpfen und Abschied von der Welt zu nehmen.
Loszulassen.
Weiter zu gehen.
Den weltlichen Körper endgültig zu verlassen.
Wir haben bei unseren Tieren die großartige Möglichkeit, dass wir sie durch einen kompetenten Tierarzt mit Hilfe von Medikamenten töten lassen dürfen. Es ist legal aktive Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.
Das bedeutet aber auch, es ist einfach nur eine Möglichkeit!
Mir geht es an dieser Stelle darum, dass das Tier die Wahl hat.
Sterbebegleitung hat in meiner Praxis immer zum Ziel,
dass das Tier alles an Unterstützung bekommt was es braucht.
Es wird gehört!
Das bezieht auch mit ein,
ob und wann es die aktive Tötung durch den Tierarzt
für sich in Anspruch nehmen möchte.
Ich persönlich finde es genau so problematisch ein Tier gegen seinen erklärten Wille zu euthanasieren wie einem Tier die Möglichkeit der Euthanasie zu verweigern, weil ich als Mensch beschlossen habe, dass mein Tier auf natürlichem Wege sterben soll.
Ich beziehe mich hierbei ganz klar auf Hunde die ihren Standpunkt dazu klar und deutlich kommunizieren durften, er den Menschen bekannt war und sie eine andere Entscheidung getroffen haben.
Lösungsorientierter Umgang mit
der Möglichkeit der Euthanasie
Suche zu einem Zeitpunkt, an dem dein Hund sich guter Gesundheit erfreut das Gespräch mit einem oder mehreren Tierärzten. Denn jetzt hast du Zeit dein Team zur Begleitung zusammen zu stellen 😉
Erstelle dir dazu eine persönliche Checkliste bevor du deinen Tierarzt darauf ansprichst:
- Was willst du wissen?
- Was ist dir wichtig?
- Wie kurzfristig kann dein TA in aller Regel erreicht werden
- Wer ist die mögliche Alternative?
- Hast du alle Kontaktdaten?
Ich stelle dir an dieser Stelle absichtlich keine konkrete Checkliste zur Verfügung, denn es ist wichtig, dass du dir selbst darüber Gedanken machst was du von deinem TA wissen möchtest.
Der Tierarzt deines Vertrauens als Joker
Denn eins kann ich dir ganz klar sagen! Es ist genial einen kompetenten Tierarzt in der Nähe zu wissen. Mit diesem Joker im Hintergrund, kannst dich ganz anders auf die Sterbebegleitung deines geliebten Hundes einlassen.
In vielen Sterbeprozessen die ich tierheilpraktisch mit Hilfe von Homöopathie, Phytotherapie und Tierkommunikation begleiten darf braucht das Tier keinen Tierarzt um friedlich und selbstbestimmt zum passenden Zeitpunkt sterben zu können. Aber zu wissen, dass da ein Tierarzt ist der im Bedarfsfall hilft und aktive Sterbehilfe leistet ist großartig.

Ich erlebe es so ähnlich, wie es viele Sterbebegleiter für Menschen aus der Schweiz berichten. Dadurch, dass es dort die Möglichkeit der professionellen Sterbehilfe gibt, haben viele Menschen Medikamente griffbereit mit denen sie völlig legal und sicher ihr Leben kurzfristig beenden können.
Allein diese Gewissheit macht es möglich, dass erstaunlich viele dieser Menschen selbstbestimmt sterben ohne diese Medikamente in letzter Konsequenz einzunehmen.
Die Möglichkeit der Wahl!
Selbstbestimmung und mit all seinen Wünschen und
Entscheidungen ernst genommen zu werden,
das ist für mich Sterbebegleitung.
Immer im Interesse des Sterbenden
und dann unterstützend und begleitend für die die bleiben.
Sterbebegleitung ist Leben pur!
In Sterbebegleitungen zeigt sich die ganze Bandbreite des Lebens.
Es ist eine innige Zeit, eine Zeit die viel über die Art der Beziehung zueinander aussagt.
Es ist eine Zeit die eigenen Angelegenheiten zu sortieren.
Es ist eine Zeit sich den eigenen Lebensthemen zu stellen.
Es ist eine Zeit sich der eigenen Sterblichkeit bewusst zu werden und seine persönlichen Entscheidungen zu treffen.
Es ist eine Zeit das Leben zu lieben und ganz bewusst im Hier & Jetzt zu sein.
Es ist eine Zeit der Trauer und des Schmerzes.
Es ist eine Zeit um alte Traumen in Heilung zu bringen.
Es ist eine Zeit neue Erfahrungen zu machen.
Es ist eine Zeit mit jeder Menge Überraschungen und Einsichten.
Es ist eine Zeit der Veränderung.
Es ist eine Zeit der Liebe.
Es ist eine Zeit der Wertschätzung
Es ist eine Zeit der Dankbarkeit.
Es ist eine Zeit der Erinnerung und der Zukunftsängste.
Es ist eine Zeit den anderen so anzunehmen wie er ist.
Es ist eine Zeit der Klärung und der Gespräche.
Es ist eine Zeit der Fülle und der Erschöpfung.
Es ist eine Zeit des Lachens und des Weinens.
Es ist eine Zeit der Nähe und der Trennung.
Es ist eine Zeit der Verbindung und des Loslassens.
Es ist eine Zeit der Wut und des Widerstandes.
Es ist eine Zeit des Glücks und der Hingabe.
Sterbebegleitung ist Leben pur!
Sterbebegleitung und Tierkommunikation in der Onlinepraxis
- Welche Fragen hast du im Kopf, wenn du an deinen Hund und das Thema denkst?
- Was wünschst du dir und deinem Hund?
Ich helfe dir in der 1:1-Beratung per Zoom
Gemeinsam mit deinem Hund finden wir Lösungen bei allen Fragen rund um die letzte Lebensphase und die damit verbundenen Sorgen und Probleme. Getreu meinem Praxismotto: Mit Tieren gemeinsam eine Lösung finden.

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