Fragekunst als Schlüssel zur erfolgreichen Tierkommunikation 

Die Kunst der Fragestellung ist ein wesentlicher Schlüssel der lösungsorientierten Tierkommunikation. 

Mit Fragen Räume öffnen

Meiner Erfahrung nach ist bereits der Weg zur passenden Frage mit einer ganzen Reihe von AHA!-Erlebnissen geschmückt. Denn wenn wir uns bewusst machen welche Frage uns aktuell tatsächlich umtreibt, wir in Worte fassen können an welcher Stelle wir eine Erklärung unseres Gegenüber brauchen weil wir sein Handeln unverständlich finden, an genau diesem Punkt sind wir auf dem besten Weg hilfreiche Fragen zu finden.

 

Was möchte ich wissen?

Will ich vielleicht einfach wissen was ich tun kann um ein Verhalten zu stoppen ohne mich für die Zusammenhänge aus Sicht des Tieres zu interessieren? 

Welche Funktion hat meine Frage?

Möchte ich möglicherweise mit der Frage einfach mein Gewissen beruhigen, aber aus Furcht vor überraschenden Informationen halte ich den Frageraum so eng, dass gar kein echtes Gespräch über ein Thema entstehen kann? Zum Beispiel mit der Frage: „Du bist doch damit einverstanden, oder?“ Dieses Vorgehen weist gewisse Ähnlichkeiten zu frustrierend gestalteten Umfragen auf. Es ist unmöglich, die passende Antwort anzukreuzen, denn sie ist einfach nicht dabei! So ähnlich wie ein Multiple Choice Test, der auch kein Ersatz für einen fachlich fundierten Austausch innerhalb eines komplexen Themas ist.

Bin ich neugierig genug?

Möchte ich erfahren welche Beweggründe ein Lebewesen für sein Verhalten hat? Ist mir vielleicht sogar bewusst, dass jedes Verhalten eine Kommunikationsform ist  – auch wenn ich es im Moment nicht verstehe? 

Wenn ich eine Katze, die ein ungewöhnliches Verhalten zeigt mit den Worten: „Sag mal, warum bist du denn immer so aggressiv?“ anspreche, dann bietet das der Katze wenig Raum, die Zusammenhänge aus ihrer Sicht zu benennen. Wenn ich sie aber frage „Möchtest du mir etwas zu Situation XYZ aus deiner Sicht zeigen?“ Dann öffne ich damit den Raum für einen entspannteren Austausch. 

Bist du bereit dich überraschen zu lassen?

Frage dich selbst:

❓Habe ich Interesse daran von einem Hund / Pferd / Katze / Kaninchen oder welchem Lebewesen auch immer etwas über dessen Spezies zu lernen was mir möglicherweise vollkommen neu ist?

❓Möchte ich wissen wie das aktuelle Problem uns möglicherweise auf ein grundliegendes Missverständnis hinweist?

❓Möchte ich den Standpunkt des Tieres erfahren um mit ihm gemeinsam eine Lösung zu finden?

Lernen durch Imitation

Wir fragen in aller Regel in einer ganz ähnlichen Weise, wie unsere Eltern, Lehrer oder andere Bezugspersonen Fragen gestellt habe. Oft antworten wir auch eher in einer Weise von der wir meinen, dass dies erwartet wird als uns in der Tiefe mit einer Frage zu beschäftigen. Zu fühlen was sie in uns anstößt, das was wir dabei entdecken so zu sortieren, dass wir es auf eine Transportebene bringen können und uns dann mit unserem Gegenüber über das angestoßene Thema aus zu tauschen.

Auch die Art wie wir antworten hat viel mit unseren Erfahrungen in Elternhaus, Schule und Arbeitsplatz zu tun. 

Wir sind es gewöhnt mit Fragen und Antworten möglichst an der Oberfläche zu bleiben um keine Konflikte aus zu lösen. All das findet größtenteils auf der unbewussten Ebene statt, denn diese Verhaltensmuster werden durch Imitation unbewusst übernommen und oft ein Leben lang unreflektiert angewendet. 

Spannenderweise hat das aber zur Folge, dass viele Frage- und Antwortsituationen im Alltag eher ein Austausch von Geräuschen als ein Austausch von konkreten Botschaften sind. Und wenn uns dann mal eine ungewöhnliche Frage gestellt wird, dann fangen wir Menschen an uns zu rechtfertigen (Du vielleicht nicht, aber ich erlebe das im Alltag und in der Praxis wirklich oft) Diese Rechtfertigung hängt meiner Einschätzung nach damit zusammen, dass wir Menschen so gewohnt sind, dass unsere Antworten beim Fragenden möglichst viel Zustimmung und möglichst wenig Irritation, Unverständnis oder gar Ablehnung auslösen sollen. Vera F. Birkenbihl spricht in diesem Kontext davon, dass wir prognostizierbare (vorhersehbare) Antworten erwarten bzw. diese im Alltag von uns erwartet werden. 

In dem Moment, in dem wir uns der möglichen Tiefe eines Fragethemas öffnen, ändern sich auch unsere Antworten. Zuerst steigen andere Antworten in uns auf und nach und nach trauen wir uns auch (wieder) echte Antworten zu geben, wenn wir dem Fragesteller vertrauen. 

 

Stereotype Antworten 

Wie oft hören wir auf die Frage „Wie geht’s dir?“ die Antwort  „Alles bestens.“ Diese Antwort kommt so schnell, so automatisiert, dass dies eher ein Austausch von Geräuschen als eine echte Frage und eine echte Antwort darauf ist. Wenn wir diese Phrasen auch im Kontakt mit anderen Spezies / in der Tierkommunikation nutzen, dann ist Frust vorprogrammiert.

Der Austausch auf telepathischer Ebene ist ebenfalls blitzschnell, aber er hat immer mit den tatsächlichen Gefühlen, Empfindungen und Wahrnehmungen beider Gesprächspartner zu tun.

 

Weshalb nutzen wir so oft Phrasen?

Ja, woran liegt das? Vielleicht weil wir Angst haben mit unserer Antwort etwas falsch zu machen. Das versetzt uns in Stress! Vielleicht auch, weil wir bei ungewöhnlichen / Raum öffnenden Fragen keinen passenden automatisierten Antwort-Baustein finden. All das passiert in erster Linie auf den unbewussten Ebenen und hängt eng mit allen Erfahrungen unseres Lebens rund um das Thema Fragen und Antworten zusammen. 

 

Mit Hilfe von Fragen Räume zu öffnen will geübt sein

In dem Moment, wo wir beginnen uns ganz bewusst und liebevoll mit der Kunst der Fragestellung zu beschäftigen bemerken wir: Hey das hat ja auch was mit Wertschätzung uns selbst gegenüber zu tun. So spannend!

Sobald wir bereit sind uns mit der Kunst der Fragestellung zu beschäftigen, ploppen auf einmal neue Fragen auf. Und raumöffnende Fragen schaffen die Möglichkeit neue Antworten zu finden. Das gilt für Fragen die wir uns selbst stellen genau so wie für Fragen die uns gestellt werden oder Fragen die wir an unsere tierischen Gefährten stellen. Klingt das wundervoll? Genau das ist es – voller Wunder!

Lösungsorientierte Fragen öffnen Räume für Wunder

Zum Beispiel für wundervolle Lösungsideen die auf einmal entstehen können. 

Es öffnet aber auch in dir drin, die Räume um dich (wieder) wundern zu können.

Um es mit Albert Einstein zu sagen:

 

„Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder.“

 

Wenn du mit dem Tier an deiner Seite das Wunder des Lebens gemeinsam erleben und auskosten möchtest, dann lohnt es sich hilfreiche Fragen zu stellen.

Aktueller Tierkommunikations-Workshop

Kunst der Fragestellung

5. – 6. April 

Hier gibt es den passenden Kurs:

Achtsamkeit im Alltag