Bevor der neue Hund einzieht 

Wir haben da ein freies Körbchen…

Oft beginnt mit genau dieser Erkenntnis ein spannender Prozess an dessen Ende ein Hund bei seinen neuen Menschen einzieht. 

Da du meinen Blog liest, weißt du schon, dass ich immer wieder Hunde und deren Menschen beim Sterben begleite. Manchmal wird einfach dadurch ein Körbchen frei, dass ein geliebter Hund seinen Körper verlassen hat. 

Wann der passende Zeitpunkt für einen neuen Hund im Leben ist?

Das ist so einzigartig und hängt von so vielen individuellen Faktoren ab, das ich dazu einfach sagen möchte. Du fühlst wenn es so weit ist. Und wenn dein Herz ganz klar sagt, dass es so weit ist, dann macht es Sinn auch die Vernunft mit einzubeziehen um kluge Entscheidungen treffen zu können.

Miteinander auf zu neuen Ufern

Wenn mehrere Menschen und Tiere miteinander leben ist es entscheidend, dass wirklich alle zu diesem Zeitpunkt bereit für das Projekt „neuer Hund“ sind. Ich freu mich immer wieder, wenn ich schon zu diesem Zeitpunkt beim Gedanken und Gefühle sortieren helfen darf. Auch der Standpunkt des Hundes der bereits im Haus lebt ist wichtig. Wenn alle Beteiligten aktiv und lösungsorientiert mit einbezogen werden, dann ist bereits der Weg zum neuen Hund ein bereicherndes Erlebnis. 

So viele Hunde die einen guten Platz suchen

Die Entscheidung „neuer Hund“ ist also gefallen. Dann kommt auch schon die nächste Entscheidungsstufe 😉

Suchst du einen Welpen oder einen erwachsen Hund? Männlich oder weiblich, hast du eine Vorstellung des Alters? Rassehund oder Mischling, ein Hund aus dem Tierschutz oder über private Vermittlung, vom Züchter deines Vertrauens oder vom Bauernhof um die Ecke. Vielleicht fühlst du dich auch einem ganz konkreten Tierschutzverein verbunden. Wichtige Erkenntnis, es gibt wirklich viele Hunde denen du ein Zu Hause anbieten könntest. 

Mitleid ist keine wertschätzende Basis für eine neue Beziehung

Stell dir vor du bist auf der Suche nach einem Hund und du surfst dabei fleißig durchs Internet. Hast du dann eher die Mitleidbrillle auf oder bist du auf eher auf der Suche nach einem wirklich passenden Hund dem du in Liebe und Wertschätzung begegnen möchtest. 

Ich spreche das so deutlich an, weil es so oft vorkommt. Menschen sehen ein Bild von einem Hund, das Bild löst eine Emotion aus und die Menschen beschließen „das ist er!“ Oft heißt es dann „er ist so niedlich hinter dem Ball her gerannt“ oder „Er hat so traurig geschaut“ oder „Wenn du den hinter dem Gitter / auf dem dreckigen Boden etc. Gesehen hättest, dann hättest du den auch retten wollen.“ 

Im Nachhinein stellt sich dann oft heraus, dass die Menschen mit einem anderen Hund und auch der Hund mit anderen Menschen viel besser harmoniert hätten. 

Wenn du dir Bilder von Hunden anschaust, dann beobachte dich einmal selbst dabei: Welche Gedanken, Gefühle und Emotionen steigen auf? Du kannst es ja bei den folgenden Bildern einmal ausprobieren. 

 

 

Weißt du schon was dir wichtig ist?

Viele meiner Kunden möchten einem Hund aus dem Tierschutz ein gutes zu Hause schenken. Das ist grundsätzlich eine gute Idee, so lange du dir dennoch vorher darüber bewusst wirst was dir wichtig ist. Allein der Gedanke „Ich möchte ein Tier retten“ ist noch keine hilfreiche Grundlage für eine lebenslange Beziehung. Einem Hund eine zweite Chance auf ein tolles zu Hause geben zu wollen ist eine ganz andere Geschichte…

Auf der Suche nach einem Gefährten?

Die Sache mit dem Beweggrund ist auch hier wieder entscheidend. Was ist deine Grundmotivation bei der Suche nach deinem neuen Hund?

Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht was dir bei deinem zukünftigen Hund wichtig ist?

 

Was möchtest du mit deinem Hund erleben und wie willst du dich dabei fühlen? 

  • Gibt es bestimmte Eigenschaften die dir wichtig sind?
  • Gibt es bestimmte körperliche Vorraussetzungen oder Fähigkeiten die dein neuer Gefährte am besten mitbringen sollte?

 

Wenn bereits ein anderer Hund im Haus ist:

  • Was ist diesem Hund wichtig?
  • Kennst du seinen Standpunkt?
  • In welcher Form magst du die Interessen und Bedürfnisse deines Hundes mit in diesen Prozess einbeziehen?

Welches Tätigkeitsfeld erwartet deinen neuen Gefährten?

Hast du dir schon Gedanken dazu gemacht?

Wenn ich meinen Klienten diese Frage stelle, dann sagen sie oft: „Ach der muss doch nichts tun, der soll einfach glücklich bei mir sein.“ Wundervoll, wenn du deinem zukünftigen Hund ein glückliches Leben wünschst, dennoch ist es wichtig sich rund um die Frage nach dem Tätigkeitsfeld einmal umzuschauen und gegebenenfalls auch überraschen zu lassen. Wir alle mögen eine sinnvolle Aufgabe haben egal ob Mensch ob Hund.

  • Wie wird der Alltag deines Hundes aussehen?
  • Wie wird sein Tagesablauf aussehen?
  • Wie werden eure gemeinsamen Aktivitäten aussehen.
  • Welche Aufgaben soll dein Hund übernehmen?
  • Welche Eigenschaften und Fähigkeiten wären dabei hilfreich?
  • Was kann dein Hund tun um euer gemeinsames Leben im positiven Sinne mit zu gestalten?

Dein Lebensraum spielt ebenfalls eine Rolle

Es macht ja zum Beispiel einen Unterschied, ob du mit deinem Hund alleine in einem Haus im Wald lebst und er soll dich lautstark darüber informieren, wenn sich ein Fremder nähert oder ob du in einem Mehrfamilienhaus lebst in dem es enorm hilfreich ist, wenn dein Hund zwar registrierst, dass den ganzen Tag über Menschen kommen und gehen, dein Hund das aber leise und entspannt tut. Das wäre zum Beispiel schon einen erster Punkt in der Jobbeschreibung deines Hundes 😉

Wie könnte die Jobbeschreibung aussehen?

Probier es doch einmal aus und schreibe ein paar Punkte auf, wie du das Tätigkeitsfeld deines zukünftigen Hundes beschreiben möchtest. Nutze dazu bewusst positive Formulierungen anstatt aufzuzählen was schief gehen könnte. 

Was deine Lebenswirklichkeit mit der Lebenswirklichkeit deines Hundes zu tun hat

  • Bist du ein Mensch, der mit seinem Hund gerne andere Menschen besucht, dann ist es hilfreich, wenn das deinem Hund auch Freude macht.  
  • Verbringst du viel Zeit in deinem Wohnmobil, reist, schreibst und gehst an immer wieder neuen Orten Wandern, dann ist es hilfreich, wenn dein Hund ebenfalls gerne im Auto fährt, entspannt mit dir abhängt während du schreibst und Freude an den gemeinsamen Wandertouren hat.
  • Wenn du mit deinem Hund eine bestimmte gemeinsame Tätigkeit ausführen willst, dann ist es enorm hilfreich wenn das zu seinem Naturell und seinen körperlichen Eigenschaften und seinen Interessen passt. 

Wenn sich plötzlich Türen öffnen

Mir persönlich macht es immer wieder große Freude zu erleben, wenn Menschen ein Gefühl dafür entwickeln welcher Hund zu ihnen passen könnte. Dadurch gehen oft überraschende Türen auf und Mensch und Hund finden einander und beginnen sich kennen zu lernen – so spannend! 

Was sagt dein Kandidat dazu? 

Du hast dir verschiedene Hunde angeschaut und vielleicht sogar eine kleine Liste von möglichen Kandidaten angelegt. Und auf einmal zieht dich dann ein Hund in seinen Bann. Du kannst vielleicht noch gar nicht benennen was es ganz konkret ist. Aber da ist etwas was in Resonanz geht. 

In meiner Welt ist es ganz selbstverständlich einen Hund in diesen Prozess mit ein zu beziehen bevor er ins Haus kommt. Und immer wieder ist es so spannend auch auf diesen Schritten mit Hilfe der Tierkommunikation dabei helfen zu dürfen, dass der Standpunkt aller Beteiligten gehört wird.  

Zum Vorteil aller miteinander entscheiden

Ich werde oft zu einem Zeitpunkt einbezogen, an dem die Menschen schon einen ganz konkreten Kandidaten im Auge haben. Manchmal ist dann alles nur noch eine Frage der Organisation und der Hund ist gedanklich schon längst auf dem Weg in sein neues zu Hause.

Aber es kommt auch immer wieder vor, dass der Hund gar nicht zu diesen Menschen möchte. Meistens, weil einfach etwas gar nicht passt. Etwas was nichts mit fehlendem Training oder zu wenig Einsatz zu tun hat. Sondern einfach, weil etwas grundliegendes nicht stimmt. 

Vielleicht ist dem Hund wichtig, dass er weiterhin mit anderen Hunden zusammen leben darf, aber der Mensch möchte definitiv nur mit einem einzelnen Hund leben. Da gibt es ja keinen Kompromiss. Oder aber der Hund möchte endlich einen Menschen für sich haben und lehnt deshalb dankend ab, wenn er in eine große Familie mit vielen anderen Tieren vermittelt werden soll.  

Es ist eine gute Idee Grundbedürfnisse  zu respektieren 

In meiner Welt hat es viel mit Wertschätzung zu tun einen (möglichen) tierischen Lebensgefährten in diese Entscheidung mit ein zu beziehen.

  • Möchtest du mit mir leben?
  • Was brauchst du um in dein neues Leben zu starten? 
  • Was möchtest du noch wissen?

Bisher hat sich das jedesmal als gute Entscheidung heraus gestellt. Wenn ein Hund dankend ablehnt, zeigt sich meist kurz darauf ein viel passenderer Hund.  Und wenn ein Hund JA sagt, dann kann die Vorbereitung für ein gemeinsames Leben beginnen. Doch davon schreibe ich ein anderes Mal.

 

Geben wir einfach dem Hund einen Platz in unserem Leben, der dazu bereit ist!

 

Dieser Artikel ist in der Blognacht bei Anna Koschinski entstanden.

Mal sehen, vielleicht schreibe ich in der nächsten Blognacht  über die Vorbereitungen für ein gemeinsames Leben. Wenn du auch mal in netter Gesellschaft schreiben möchtest, dann ist die Blognacht vielleicht auch für dich interessant.

 

 

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